Denkmaldatenbank

Einfamilienhaus Gelfertstraße 15

Obj.-Dok.-Nr. 09075335
Bezirk Steglitz-Zehlendorf
Ortsteil Dahlem
Adressen Gelfertstraße 15
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Einfamilienhaus
Datierung 1929
Entwurf Wenzke, Carl (?) (Architekt)
Bauherr Schwarzlose, Werner (Kaufmann)
Ausführung Wenzke und Nickel AG (Hoch-, Tief- und Industriebau)

Das Wohnhaus, Gelfertstraße 15, wurde 1929 von Carl Wenzke für den Kaufmann Werner Schwarzlose errichtet. (1) Das unprätentiöse Haus, das die Aufmerksamkeit weder durch traditionelle noch durch avantgardistische Motive, sondern mit einem hohen Maß an gestalterischer Qualität auf sich zieht, verkörpert den Wunsch nach einer funktionalen, den Wohnbedürfnissen einer modernen Generation angemessenen Bauweise. Geschmackvoll und zurückhaltend gestaltet, lediglich auf die Wirkung einer klaren Gliederung und eines lebhaften Farbenspiels der Materialien vertrauend, lässt es einen hohen Wohnwert erahnen. (2) Grundrissdisposition und Ausstattung folgten ganz den damaligen Anforderungen eines Einfamilienhauses. Die großzügig geschnittenen Wohnräume wurden so verteilt, dass sich vom Eingang an der Nordseite des Hauses eine sinnvolle Abfolge von Diele, Wohndiele und Wohnzimmer entlang der Straßenseite und von Küche, Anrichte, Speisezimmer und Wintergarten an der Gartenseite ergab. Die Schlafräume ordnete der Architekt im Obergeschoss an. Die ästhetische Ausstrahlung des zweigeschossigen Ziegelbaues mit Walmdach und beinahe quadratischer Grundfläche beruht auf der gelungenen Proportionierung des gesamten Baukörpers und seiner einzelnen Teile wie Fenster, Wandflächen und Wintergartenanbau mit Terrasse. Als auffälligstes Gliederungselement der Außenhaut mit ihren changierenden dunkelroten Klinkerwänden und den beinahe bündig mit der Wand abschließenden Fenstern dient ein weiß verputztes Gesimsband, das unmittelbar auf den Erdgeschossfenstern aufliegt und die beiden gleich hohen Geschosse voneinander trennt. Eine Rollschicht im Mauerwerk markiert das Sockelgeschoss. Das weit auskragende Dach wird in seiner schwebenden Wirkung durch eine Fuge an der Traufkante unterstützt, die wie die Dachuntersicht weiß gestrichen ist. Die Betonung der Horizontalen, die die erdverbundene lastende Schwere des Hauses vermittelt, korrespondiert mit der Einbettung des Baukörpers in den etwas unter Straßenniveau liegenden Garten.

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(1) Der Baumeister Carl Wenzke von der Baufirma Wenzke & Nickel AG (Hoch- und Tiefbau, Charlottenburg, Leibnizstraße 83) wird in den Bauakten für Entwurf und Ausführung genannt (Erfassung Landesdenkmalamt Berlin).

(2) Zentralblatt für das deutsche Baugewerbe 8 (1931), S. 189.

Literatur:

  • Zentralblatt für das deutsche Baugewerbe 28 (1931) / Seite S. 189
  • Topographie Dahlem, 2011 / Seite 226

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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