Denkmaldatenbank

Das Direktorenwohnhaus für Otto Warburg, Garystraße 18, befindet sich nur wenige Schritte entfernt vom ehemaligen Institut für Zellphysiologie auf derselben Straßenseite. (1) Der Entwurf des 1929-30 erbauten Hauses stammt vom Baugeschäft Wilhelm Heising, das zeitgleich die Ausführung des Institutsbaus übernommen hatte. Auch bei seinem eigenen Haus setzte sich Warburg mit seinem konservativen Architekturverständnis durch. Es entstand ein breit gelagerter, ländlicher Wohnbau, überschaubar gegliedert, der wie das Institutsgebäude herrenhausähnliche Formen anklingen lässt; dies allerdings wesentlich bescheidener. Fensterreihung und der in die Mitte des Hauses gesetzte, ziegelumrahmte Eingang spiegeln die Symmetrie des Grundrisses wider. Nur auf einer ebenerdigen Etage verteilten sich die Wohn- und Schlafräume von Warburg, während das Remisen- und Stallgebäude auch Wohnräume für Bedienstete enthielt. Zentraler Wohnbereich ist die dreiachsige Eingangshalle mit dem dahinterliegenden Gartenzimmer mit Terrasse. Schon bald reichte die Wohnfläche nicht mehr aus, sodass Warburg das Wohnhaus 1934 mit zwei seitlichen Anbauten erweitern ließ; der Stall bekam ebenfalls eine Ergänzung mit Türmchen und Wetterfahne. Im großen Garten befand sich neben Obstbäumen auch eine Reitbahn. So präsentierte sich Warburgs eigenes Haus als eine Gutsanlage im Kleinen, gestaltet ganz nach seinen Ansprüchen. Während heute die Gebäude wieder als Wohnstätte für Institutsdirektoren der Max-Planck-Gesellschaft genutzt werden, ist seit 1981 das einst L-förmig bis zur Hüninger Straße reichende Gartengelände mit zehn Doppelhäusern für Führungskräfte der Berliner Max-Planck-Institute bebaut. (2)

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(1) Henning/Kazemi 1993, S. 117 f.

(2) Entwurf: Planungsgruppe B 12.