Denkmaldatenbank

Haus Witt

Obj.-Dok.-Nr. 09075330
Bezirk Steglitz-Zehlendorf
Ortsteil Dahlem
Adressen Finkenstraße 9
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Einfamilienhaus
Datierung 1934-1935
Entwurf Breuhaus de Groot, Fritz August (Architekt)
Bauherr Witt, Cornelius (Schriftsteller)

Das Haus Witt befindet sich gegenüber dem Finkenpark, in der Finkenstraße 9. Das Einfamilienhaus wurde bewusst nahe an die hintere Grundstücksgrenze gestellt und liegt damit weit hinter dem Garten zurück. Es ist durch einen hinterpflanzten Drahtflechtzaun auf Klinkersockel und eine Garage von der Straße abgeschirmt. Die Südseite des Hauses mit vorgelagerter ebenerdiger Terrasse entzieht sich damit weitgehend den Blicken der Öffentlichkeit. Die Anlage, einschließlich der Garage, wurde 1934-35 nach Plänen von Fritz August Breuhaus de Groot für den Schriftsteller Dr. Cornelius Witt gebaut. (1) Sie stellt einen charakteristischen Wohnsitz im Landhausstil der 1930er Jahre dar. Prägend ist eine elegante Schlichtheit unter Verwendung tradierter Formen, die in der knappen Konzeption von Aufriss und Grundriss ihren Ausdruck findet. Das Haus ist ein lang gestreckter, zweigeschossiger Winkelbau, dessen schmaler Flügel linksseitig mit einem überdeckten Freisitz und Kamin vorspringt. Seine ziegelsichtigen Fassaden sind hell geschlämmt und besitzen zeittypisch vertikal betonte, zierliche Sprossenfenster, Fenstertüren und Klappläden. Darüber erhebt sich ein flach geneigtes Walmdach in Biberschwanzdeckung, das links als Krüppelwalm ausgebildet und bis über den Sitzplatz geschleppt ist. Der bescheidene Eingang an der Rückseite des Hauses führt nicht wie in früheren Landhäusern typisch über eine Diele, sondern individuell über einen gewölbten Erschließungsflur zu den nach Süden zum Garten ausgerichteten Wohnräumen: Wohnhalle mit Kamin und Speisezimmer. In der Ausstattung setzt sich das Prinzip der Einfachheit in Form von unaufwändiger Handwerklichkeit und zurückhaltender Gediegenheit fort. Fritz August Breuhaus de Groot, der zu den beliebtesten Architekten und Designern der 1930er Jahre gehörte, schuf mit dem Haus Dr. Witt einen sehr individuellen Wohnsitz von großer Harmonie, der baukünstlerisch weit über dem Durchschnitt zeitgenössischer Werke liegt.

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(1) Breuhaus de Groot 1935, S. 84 f.; Zechlin 1939, S. 72 f.; BusB IV C, S. 26, 228.

Literatur:

  • Zechlin, Hans Josef: Landhäuser, Berlin 1939 / Seite 11 & 72f.
  • Topographie Dahlem, 2011 / Seite 183
  • BusB IV C 1975 / Seite S. 26, 228 (Bauangaben fehlerhaft)
  • Breuhaus de Groot/ Bauten und Räume, Berlin 1953 / Seite S. 84 f.

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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