Denkmaldatenbank

Der Berliner Architekt Otto Stahn, der am Ende des 19. Jahrhunderts eigentlich zu den Neugotikern zählte, hat in der Ehrenbergstraße ein Haus entworfen. Für den Tiefbauingenieur Wilhelm Gommert errichtet er 1907 in der Ehrenbergstraße 29 eine geräumige Mietvilla, die das Grundstück so weit wie möglich ausnutzte. Ursprünglich verfügte das Haus über eine herrschaftliche Wohnung auf jeder Etage. Mit einer 40 Quadratmeter großen Wohndiele sowie Salon und Herrenzimmer ausgestattet, erfüllten die Wohnungen das Repräsentationsbedürfnis von Wilhelm Gommert, der eine gutgehende Installationsfirma besaß. Einen bürgerlichen ländlichen Lebensstil, fernab von der Großstadt, sollte sicherlich auch die Gestaltung der Fassaden vermitteln. Hierbei zeigte sich Otto Stahn als ein kundiger Entwerfer, der es verstand, die unterschiedlichen Architekturauffassungen der Zeit um 1900 stilistisch zu vereinen. Merkmale der Villa - dargestellt im hohen Sockelgeschoss und der Raumgliederung im Innern - vermischen sich mit Landhausformen. Dazu gehört die bewegte Dachlandschaft mit einem weit vorkragenden Segmentbogen und heruntergezogenen Dachflächen. Die großen historisierenden Rundbogenfenster entstammen dagegen einem älteren Formenkanon. Durch die Synthese verschiedener Stilelemente gelang es Stahn, dem Haus Gommert einen eigenständigen Ausdruck zu verleihen. (1)

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(1) 1935-37 und 1965/66 erfolgten bauliche Veränderungen im Innern. Hierbei Umbau in mehrere Wohnungseinheiten.