Denkmaldatenbank

Wohnhaus Drygalskistraße 5 Schweinfurthstraße 90

Obj.-Dok.-Nr. 09075324
Bezirk Steglitz-Zehlendorf
Ortsteil Dahlem
Adressen Drygalskistraße 5

Schweinfurthstraße 90
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Wohnhaus
Datierung 1925-1926
Entwurf Krahl, Georg (Architekt)
Bauherr Isay, Hermann
Entwurf Paulus und Paulus (Architektensozietät)
Ausführung Joseph Fraenkel (Baugeschäft)

Das Doppelwohnhaus in der Drygalskistraße 5, Ecke Schweinfurthstraße 90, entstand ebenfalls in den 1920er Jahren. Es wurde 1925-26 im Auftrag des in der Nähe wohnenden Rechtsanwalts und Professors an der Technischen Hochschule Dr. Hermann Isay gebaut. Als Architekten zeichneten Ernst und Günther Paulus verantwortlich, die hier einen ersten Entwurf des Architekten Georg Krahl überarbeiteten. Das Gebäude ist äußerlich nicht als Doppelwohnhaus zu erkennen, sondern es liegt wie ein großes Landhaus mit roter Klinkerfassade, weißen Sprossenfenstern, Erkern, Mansarddach und mächtigen Knickgiebeln hinter einer Stabgittereinfriedung mit Klinkersockel zurück. Diese bildet an der Straßenecke eine geschlossene runde Mauer und an beiden Eingängen ein gestuftes Portal mit expressionistischen Klinkerornamenten aus. Ungewöhnlich für den Landhausstil ist die Fassadengestaltung an der Schweinfurthstraße, wo der Baukörper die Traufe als breiter Dacherker mit Attika und bekrönenden Vasen durchstößt - ein klassizisierendes Motiv, das an der Gartenseite wiederholt wird. Auffallend ist auch die differenzierte Fassadengestaltung, die im Ganzen vom feinen Farbspiel der Klinker und im Detail von in Klinker gesetzten Bänderungen und kunstvollen Ornamenten bestimmt wird. (1) Konzeptionell ist das Haus in zwei unterschiedlich große Teile getrennt. Der Größere, mit annähernd quadratischem Grundriss, ist zur Straßenecke hin gelegen. Er hat einen eindrucksvoll betonten Eingang in Form eines abstrahierten, in Klinker gesetzten Säulenstufenportals mit seitlichen Sitzbänken und expressionistischem Treppengeländer. Der kleinere Teil wird von der Schweinfurthstraße her seitlich über einen schlichten Eingang erschlossen. Die Grundrisse entsprechen dem für Villen und Landhäuser üblichen Schema mit um eine Diele gruppierten Gesellschaftsräumen und privaten Zimmern im Obergeschoss. Bemerkenswert ist hier die solide Innenausstattung mit teilweise expressionistischen Details. Durch die Verbindung von seinerzeit modernen Wohnformen, Doppelwohnhaus und Landhaus, mit expressionistisch stilisierten Gestaltungselementen der Renaissance und des Klassizismus stellt das Haus eine baukünstlerische Besonderheit unter den Wohnhäusern Dahlems dar.

--------------------------------------------------- -----------

(1) Damit erinnert das Gebäude ein wenig an das weitaus größere Wohnhaus der gleichen Architekten in der Peter-Lenné-Straße 1.

Literatur:

  • Klopfer, Paul/ Dipl.-Ing. Georg Krahl - Berlin in
    Der Profanbau 8 (1912) / Seite 437-468, 614-628
  • Topographie Dahlem, 2011 / Seite 103

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

Verkehrsanbindungen