Denkmaldatenbank

Haus Maurer

Obj.-Dok.-Nr. 09075293
Bezirk Steglitz-Zehlendorf
Ortsteil Dahlem
Adressen Am Erlenbusch 14A
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Einfamilienhaus & Wohnhaus
Datierung 1933
Entwurf Gropius, Walter (Architekt)
Bauherr Maurer, Otto Heinrich (Rechtsanwalt)
Ausführung Peters Bau-GmbH (Baugeschäft)

Das durch seine schlichte Form auffallende Haus Maurer, Am Erlenbusch 14A, gehört zu den bemerkenswerten Bauten des Funktionalismus in Berlin. Es ist eines der beiden letzten Privathäuser, die der renommierte Architekt Walter Gropius, Gründer und Direktor des Bauhauses in Weimar und Dessau, vor seiner Emigration aus Deutschland baute. (1) 1933 für den Rechtsanwalt Dr. Otto Heinrich Maurer entstanden, zeigt es heute bis auf die ehemals prägenden Fensterbänder noch weitgehend sein ursprüngliches Erscheinungsbild. Im Gegensatz zu Gropius` bekannten Meisterhäusern in Dessau, die sich durch raumgreifende Verschränkung von Kuben auszeichnen, ist das Haus Dr. Maurer formal stark reduziert.

Dominierend ist ein schmaler rechteckiger Baukörper, an dessen Nordwestecke ein kurzer Flügelbau vorspringt. Im Winkel davor liegen eine Sonnenterrasse im Obergeschoss sowie ebenerdig eine teilweise überdachte Gartenterrasse. Nur vom Park her wahrnehmbar ist das flach geneigte Dach - ursprünglich mit "Tekuta"-Kupferdeckung geplant. Konstruktiv handelt es sich um einen traditionellen Mauerwerksbau. Die sachlichen Putzfassaden mit horizontal betonten Fenstern, schmaler Dachkante und Spaltklinkersockel verleihen dem Haus eine zeitlose Eleganz. Funktionalität und schlichte Formen kennzeichnen auch das Innere des Gebäudes. Der Eingang liegt im hinteren Drittel der Ostseite und führt in ein kleines Vestibül mit anschließendem Treppenhaus. Wohn- und Essräume sind nach Süden und Westen orientiert. Zwei der vier Schlafzimmer im Obergeschoss besitzen einen Ausgang auf die Sonnenterrasse. Auffallend sind die geringen Raumgrößen, die mit Ausnahme von Wohnraum, Essraum und Elternschlafzimmer bei nur neun bis zehn Quadratmetern liegen. In seiner Schlichtheit erinnert das Gebäude an das Haus Lewin, das Gropius 1928 in der Fischerhüttenstraße 106 in Zehlendorf errichtet hatte. (2) Wie dieses wurde es nach seiner Idee vom "Baukasten im Großen" vom 1923 geplant und ausgeführt.

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(1) Nerdinger, Winfried: Walter Gropius, Der Architekt Walter Gropius, Zeichnungen, Pläne, Fotos, Werkverzeichnis, Cambridge/Mass.-Berlin-Frankfurt/M. 1985, S. 182, Nr. 52; gleichzeitig entstand in Kleinmachnow das Haus Bahner, vgl. WV Nr. 51; Meyer, Ulf/ Engels, Hans: Bauhaus-Architektur 1919-1933, München-London-New York 2001, S. 131.

(2) Denkmaltopographie Zehlendorf 1992, S. 152 f.

Literatur:

  • Topographie Dahlem, 2011 / Seite 101

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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