Denkmaldatenbank

Im Grundriss beinahe identisch [Wohnhaus Spanische Allee 88], in der äußeren Gestaltung jedoch leicht variiert, ist das Wohnhaus Spanische Allee 74, das bereits 1913-14 von der HAG erbaut und im Katalog für das Jahr 1914 als "neues, sofort verkäufliches Landhaus (...) mit gediegener Ausstattung und modernem Komfort" für 60.000 Mark angeboten worden war. (1) Auch hier zeigt sich das Bemühen der HAG in der Zeit kurz vor dem Ersten Weltkrieg, bei den von ihr angebotenen Häusern in der Gesamtwirkung dem Trend zum Landhaus zu folgen, ohne auf repräsentative Raumfolgen im Inneren zu verzichten. Das Gebäude, das der Kaufmann Emil Gebel nach der Fertigstellung erworben hat, zeichnet sich ebenso wie das Wohnhaus Spanische Allee 88 durch eine qualitätsvolle Gestaltung und Ausführung aus. Mit seinem steil aufragenden Mansarddach, der dunkel abgesetzten Dachkante und den charakteristischen, ebenfalls dunkel gerahmten Baywindows an der der Straße zugewandten Giebelfront erinnert das Haus an englische Vorbilder. Auch wenn die graue Schieferdeckung des Daches und der Naturstein an Sockel und Einfriedung ähnlich sind wie beim nahegelegenen Pendant, setzen die Farbigkeit der Fassaden, die Formen von Fenstern und Dach ebenso wie der Verzicht auf jeglichen Schmuck einen anderen Akzent.

1) HAG 1914, S. 4; Brandenburg, Hermann: Landhausbauten der Heimstätten Aktien Gesellschaft Berlin. In: Wohnungskunst 11 (1919), Lieferung 7 (o.S.); Finger 2009, S. 102, 136. Die Doppelgarage wurde 1966 angefügt und 1988 umgebaut.