Denkmaldatenbank

Einfamilienhaus, Wohnhaus Prinz-Friedrich-Leopold-Straße 21

Obj.-Dok.-Nr. 09075268
Bezirk Steglitz-Zehlendorf
Ortsteil Nikolassee
Adressen Prinz-Friedrich-Leopold-Straße 21
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Einfamilienhaus & Wohnhaus
Datierung 1909-1910
Bauherr Mücke, Paul
Entwurf & Ausführung & Bauherr Heimstätten AG (Wohnungsbaugesellschaft)

Das (...) Wohnhaus Prinz-Friedrich-Leopold-Straße 21, das 1909-10 von Johannes Bartschat für die HAG erbaut und von dem Privatier Paul Mücke erworben wurde, ist in seiner beachtlichen Größe und seiner architektonischen Gestaltung ein typisches Beispiel für die Bebauung in Nikolassee vor dem Ersten Weltkrieg. (1) Seitdem Hermann Muthesius 1904 aus England zurückgekehrt war und in seinen Schriften und Bauten die englische Bau- und Lebensweise propagierte, reagierte die HAG in ihrem Bauprogramm auf eine entsprechende Nachfrage. (2) Johannes Bartschat, einer ihrer Hausarchitekten und auch am Bau der Nikolasseer Kirche beteiligt, entwarf das Haus Mücke als repräsentative Villa mit deutlichen Bezügen zum modernen Landhausbau. Der mächtige Baukörper erhebt sich auf dem angeschütteten Grundstück mit einem kräftig bossierten Sockelgeschoss und erzielt eine eindrucksvolle Wirkung, ohne auf den historisierenden Fassadenschmuck oder die betonte Schauseite zur Straße einer traditionellen Villa zurückzugreifen. Bei der Gestaltung des Äußeren bezog der Architekt mit dem zweigeschossigen Mansardwalmdach, das an allen vier Seiten große Giebelfelder ausbildet, sowie mit Erkern, Loggien und Balkonen das Formenrepertoire des Landhauses ein. Auch einige Details wie die Baywindows an der Vorderfront oder die weißen Sprossenfenster beziehen sich auf dieses Vorbild. Im Inneren setzte Bartschat jedoch noch auf einen konventionellen Grundriss - Küche und Wirtschaftsräume im Keller, Salon, Speisezimmer, Wohnzimmer und Diele im Erdgeschoss, Schlafräume und ein Atelier im Obergeschoss.


1) Mit einer Grundfläche von fast 250 Quadratmetern und Baukosten von 64.000 Mark gehörte das Haus im Angebot der HAG zum gehobenen Preissegment. Vgl. HAG 1911, Abb. S. 10 f.; Architektur des XX. Jahrhunderts 13 (1913), S. 48, Taf. 92; Brandenburg, Hermann: Landhausbauten der Heimstätten Aktien Gesellschaft Berlin. In: Wohnungskunst 11 (1919), S. 43.

2) Henning 1984, S. 323.

Literatur:

  • BusB IV C 1975 / Seite S. 144

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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