Denkmaldatenbank

Zu den frühesten Bauten in Nikolassee gehört das 1902-03 von dem Architekten und Maurermeister Georg Bamborschke für den Fabrikanten Hermann Schuckar errichtete Wohnhaus Prinz-Friedrich-Leopold-Straße 18.

Im Giebel über der Tür hat sich der Bauherr mit "H. Sch" verewigt, ein Medaillon im Hauptgiebel verkündet das Baujahr 1902. Der zweigeschossige Putzbau mit hohem Souterraingeschoss und Mansarddach folgt in Fassadengliederung und Grundriss dem traditionellen Schema einer Villa. Zur Straße wendet er sich mit einer repräsentativen Schauseite, die mit Giebelrisalit und zwei Balkonen asymmetrisch gegliedert ist. Der Fassadendekor weist sowohl neobarocke Elemente wie auch Jugendstilornamentik auf. Innen waren die durch Flügeltüren verbundenen Wohnräume im Erdgeschoss zur Straße, die Wirtschaftsräume zum rückwärtigen Garten und die Schlafräume im Obergeschoss angeordnet. Das Haus, das sich im Wesentlichen bauzeitlich überliefert hat (1) , ist charakteristisch für die Villen der HAG in den ersten Jahren der Kolonie. Es ist ein eindrucksvoller Vertreter jenes Bautyps, der die traditionelle Architektur der Villa aus der Stadt in die ländliche Umgebung übertrug und mit historisierenden Straßenfassaden, hohen Sockelgeschossen und standardisierten Raumfluchten das Repräsentationsbedürfnis seiner wohlhabenden Bewohner erfüllte.

1) Bauliche Veränderungen: Aufteilung in mehrere Wohnungen und der Einbau einer Garage im Keller, Instandsetzungsarbeiten an Fassade und Balkon (Erfassung Landesdenkmalamt).