Denkmaldatenbank
Pförtnerhaus Libellenstraße 7
09075252 | |
Bezirk | Steglitz-Zehlendorf |
Ortsteil | Nikolassee |
Adressen | Libellenstraße 7 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Pförtnerhaus |
Datierung | 1902-1903 |
Umbau | 1918 |
Entwurf | Goerke, H. (Architekt) |
Entwurf | Muthesius, Hermann |
Bauherr | Gerkrath |
Bauherr | Gerkrath, Elisabeth |
Das (...) Wohnhaus Libellenstraße 7 unterscheidet sich von den imposanten Villen der unmittelbaren Umgebung sowohl in seiner Größe als auch in seiner Gestaltung. Grund dafür ist, dass das kleine Haus 1902-03 von der HAG nach einem Entwurf des Düsseldorfer Architekten H. Goerke - einem der angekauften Beiträge im HAG-Wettbewerb von 1900 (1) - auf dem Grundstück des Generaldirektors Franz Gerkrath als Pförtnerhaus errichtet wurde. Zum Bau einer dazugehörigen Villa kam es jedoch nicht, das Grundstück wurde geteilt. (2)
Das Pförtnerhaus ließen Hedwig und Elisabeth Gerkrath 1918 von Hermann Muthesius durch einen Anbau an der Nordseite geringfügig erweitern. Der bescheidene zweigeschossige Putzbau mit Ziegelsockel, hohem Satteldach und kleinerem Querdach, mit spitzen Giebeln, Holzbalkonen und hellblau gestrichenem Fachwerk vermittelt die romantisch-verspielte und gemütliche Atmosphäre eines altdeutschen Fachwerkhauses. Die schindelgedeckten Verdachungen über dem seitlichen Eingang und über dem Fenster an der Straßenfassade, die farblich abgesetzten Klappläden und das Streifenmuster im Putz des straßenseitigen Giebels unterstreichen diese Wirkung ebenso wie die gut erhaltene Einfriedung aus Putzpfeilern und geschwungenem schmiedeeisernen Zaun.
Im Inneren waren im Erdgeschoss zwei Zimmer und die Küche, im Obergeschoss drei Räume und ein Bad untergebracht. Bis auf einen Anbau an der Rückseite von 1998/99 und die zwei kleinen Fenster in der Giebelfläche an der Straßenfront, die 1955 eingesetzt wurden, ist das Haus ein gut erhaltenes Zeugnis für die Bauten der HAG aus der Frühzeit der Villenkolonie und deren Qualitätsanspruch, der schon beim Bautyp Pförtnerhaus spürbar wird.
1) Villen der Heimstätten-A.-G. Berlin. In: Deutsche Konkurrenzen 12 (1901), H. I, No. 133; Moderne Villen. Ausgewählte Entwürfe des Wettbewerbs der Heimstätten-A.-G., hrsg. v. Prof. A. Neumeister, Reg. Baumeister in Karlsruhe, Sonderheft der Deutschen Konkurrenzen, Leipzig o.J. Vgl. Finger 2009, S. 20, 1152) HAG 1904, S. 14, Proj. Nr. 133. Franz Eduard Albert Gerkrath (1835-1901), Versicherungsunternehmer und Generaldirektor der Nordstern-Versicherung, war Mitbegründer der Heimstätten-Aktien-Gesellschaft. Die Teilung des Grundstücks wurde vermutlich 1918 durchgeführt.
Kontakt
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