Denkmaldatenbank

Wohnhaus An der Rehwiese 17

Obj.-Dok.-Nr. 09075222
Bezirk Steglitz-Zehlendorf
Ortsteil Nikolassee
Adressen An der Rehwiese 17
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Wohnhaus
Datierung 1910-1911
Umbau 1987-1988
Entwurf Schreiber, Martin (Architekt)
Bauherr Schreiber, Martha

Von dem großen Anwesen Otto Thieles, das ursprünglich von der Prinz-Friedrich-Leopold-Straße 26 bis zur Straße An der Rehwiese reichte, war das Grundstück An der Rehwiese 17 abgeteilt und 1910-11 vom Architekten Martin Schreiber mit einem Wohnhaus bebaut worden. (1) Anders als die Häuser Teutonenstraße 18/24 wendet es sich mit Eingangs- und Hauptfassade ausschließlich zur Rehwiese.

In seiner architektonischen Gestaltung hebt sich das Einfamilienhaus von den älteren Nachbarbauten deutlich ab. Der Berliner Architekt Martin Schreiber, Schüler bei Friedrich von Thiersch und 1906-08 in Bürogemeinschaft mit dem Architekten Heinrich Straumer, schuf in Berlin mehrere Wohnhäuser dieser Art, die sich durch ihre ausgewogene Gestaltung und eine klare Linienführung auszeichnen. (2) Als lebhaft gegliedertes Landhaus tritt das zweigeschossige hell verputzte Gebäude mit grauem Schieferdach und einem hohen Sockelgeschoss, das auf Erdgeschossniveau zur Terrasse erweitert ist, in Erscheinung. Die Straßenfront, die mit ihrem mächtigen Dreiecksgiebel, einem Erkertürmchen und einer kanzelartig ausgebildeten Ecke der Terrasse beinahe an eine Burganlage erinnert, wird aufgelockert durch eine asymmetrische Fensterverteilung und ein großes quadratisches Fenster für den Wintergarten. Die anderen Fassaden sind durch Sprossenfenster mit Klappläden, Runderker mit Altane und Segmentbogenfeld, ein Türmchen über dem Treppenhaus oder durch die Holzverschalung einer Giebelfläche ganz individuell gestaltet. Im Erdgeschoss ordnete der Architekt Küche, Speisezimmer und mehrere Wohnräume um ein zentrales Entree an. Das Obergeschoss beherbergte Schlafzimmer und Bad. Das Sockelgeschoss bot Platz für eine Portierswohnung.


1) Bauherrin war Fräulein Martha Schreiber, Rentiere.

2) 1907-08 gemeinsam mit Straumer Kirche Zum Hl. Kreuz, Nassauische Straße. Vgl. Stubert 1995, Bd. 1, S. 14, Bd. 2, Obj. Nr. 7. Weitere Bauten von Schreiber in: Berliner Architekturwelt 12 (1910), S. 20; 15 (1913), S. 461; 16 (1914), S. 27.

Literatur:

  • BusB IV C 1975 / Seite S. 144

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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