Denkmaldatenbank

Wohnhaus, Mehrfamilienhaus Alemannenstraße 15 Teutonenstraße 2

Obj.-Dok.-Nr. 09075212
Bezirk Steglitz-Zehlendorf
Ortsteil Nikolassee
Adressen Alemannenstraße 15

Teutonenstraße 2
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Wohnhaus & Mehrfamilienhaus
Entwurf 1927
Datierung 1929-1930
Entwurf Bunikowski, Viktor (Architekt)
Bauherr Hirschowitz, Waldemar (Kaufmann)
Ausführung Held und Francke AG (Industriebaugesellschaft)

(...) Das Mietshaus Alemannenstraße 15, Teutonenstraße 2 wurde 1927-30 von Victor Bunikowski für den Kaufmann Waldemar Hirschowitz errichtet. Der Architekt, der in der Nähe fast zeitgleich noch zwei weitere Mietshäuser baute , entwarf einen lang gestreckten winkelförmigen Wohnblock mit expressionistischen Gestaltungselementen an der Straßenfassade. Die in ihrer originalen Bausubstanz und vielen Fassadendetails erhaltene Wohnanlage ist ein für Nikolassee seltenes Beispiel des Mietwohnungsbaus der späten 1920er Jahre. Künstlerateliers im Dachgeschoss zeugen davon, welche Bewohner der Bauherr anzusprechen suchte.

Die Form des Eckgrundstücks aufnehmend, knickt der Bau zur Teutonenstraße ab und bildet als Gelenkstück eine halbrunde Ecke aus, die auf das gegenüberliegende ältere Eckgebäude Bezug nimmt. In der Gestaltung der Straßenfassaden ist der zweigeschossige Putz-Ziegel-Bau mit Walmdach und Souterraingeschoss dem Formenrepertoire des Expressionismus verpflichtet: Beide Ansichtsseiten erhalten durch Klinkerflächen zwischen den Fenstern und an der Sockelzone eine horizontale Betonung, die von dreieckig aus der Wand vortretenden Erkern sowie von den Hauseingängen mit ebenso spitz auskragenden Vordächern und schmalen vertikalen Streifen der Treppenhausfenster durchschnitten wird. Durch die spitzwinkligen Vorsprünge bildet die weit ausladende Dachkante eine gezackte Linie, die zusammen mit dem Materialwechsel die Fassaden rhythmisiert. Balkone gibt es nur an der Gartenseite. Im Inneren hat der Architekt auf jeder Etage zwei Vierzimmer- und eine Sechszimmerwohnung geschaffen, die von zwei Treppenaufgängen erschlossen werden. Die ursprünglich fünf Ateliers im Dachgeschoss wurden in den 1950er Jahren in Wohnungen umgewandelt.


1) Lohengrinstraße 1/Nibelungenstraße 18-21, Haus Nibelungen, 1926-28, Prinz-Friedrich-Leopold-Straße 7, Wohn- und Geschäftshaus, 1927/28.

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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