Denkmaldatenbank

Mietshaus Bosestraße 40

Obj.-Dok.-Nr. 09075198
Bezirk Tempelhof-Schöneberg
Ortsteil Tempelhof
Adressen Bosestraße 40
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Mietshaus
Datierung 1910
Umbau 1922
Entwurf Neumann, Arthur (Architekt)
Bauherr Neumann, Arthur (Architekt)

An der Blumenthalstraße und Bosestraße bildete sich nach der Jahrhundertwende eine geschlossene Blockrandbebauung heraus. Dass auch diese Mietshäuser für gut verdienende, dem Mittelstand angehörende Einwohner gedacht waren, zeigt das 1910 erbaute Haus Bosestraße 40. Der Bauherr und Architekt Arthur Neumann setzte den Mittelteil des Gebäudes von der Baufluchtlinie zurück und bildete dadurch eine Dreiflügelanlage aus, die mit dem Eingangshof, der betonten Mittelachse, den Loggien an den Stirnseiten der Seitenflügel und dem ziegelgedeckten Walmdach durchaus repräsentativ wirkt. Über der barock anmutenden, mit einem Korbbogen abschließenden Toreinfahrt ist eine Loggia mit Serliana-Motiv ausgebildet, darüber folgt eine zweigeschossige, durch Pfeiler gegliederte Loggiaachse mit geometrisch-abstraktem Dekor. Durch die asymmetrisch versetzten Loggien der Seitenflügel gelang es, die Straßenfassade unmerklich aufzulockern. Der architektonische Gestus der Dreiflügelanlage macht das Bestreben des Bauherrn deutlich, das Wohngebäude von den in Berlin üblichen Mietshäusern abzusetzen. Dennoch handelt es sich um eine hoch verdichtete Bebauung. An das Vorderhaus schließen sich ein Seitenflügel und ein Quergebäude an. Ungewöhnlich ist der Grundriss des Mietshauses, denn von der Eingangshalle gehen zwei getrennte Treppenhäuser ab, die jeweils die linke und die rechte Haushälfte erschließen. Alle Wohnungen, auch die im Quergebäude, besitzen einen Balkon oder eine Loggia. Die beiden Nachbarhäuser Bosestraße 38 und 39 erhielten eine ähnliche Gestaltung, jedoch sind die Straßenfronten teilweise verändert.

Literatur:

  • Topographie Tempelhof, 2007 / Seite 124f.

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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