Denkmaldatenbank

Mietshausgruppe, Siedlung Badener Ring 22, 24, 26 Bayernring 29, 29A, 29B, 30, 31, 31A, 32, 33 Boelckestraße 17, 19

Obj.-Dok.-Nr. 09075190
Bezirk Tempelhof-Schöneberg
Ortsteil Tempelhof
Adressen Badener Ring 22, 24, 26

Bayernring 29, 29A, 29B, 30, 31, 31A, 32, 33

Boelckestraße 17, 19
Denkmalart Gesamtanlage
Sachbegriff Mietshausgruppe & Siedlung
Datierung 1956-1958
Umbau 1958
Entwurf Otto, Frei & Smolla, Rudolf (Architekt)
Ausführung Drechsler, Johannes (Architekt)
Entwurf Tix, Erich (Architekt)
Bauherr Alexandra Stiftung Evangelische Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft (gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft)
Ausführung Kurt Leben (Baugeschäft)

Nach dem Zweiten Weltkrieg änderten sich die städtebaulichen Konzepte abermals. Die Blockrandbebauung wurde von einer offenen Bauweise abgelöst. Das dokumentiert die Wohnanlage der Alexandrastiftung, Badener Ring 22/26, Bayernring 29-33 und Boelckestraße 17/19, die 1956-58 auf dem noch unbebauten Geländestreifen nördlich der evangelischen Kirche errichtet wurde. Die Pläne erstellte der junge Architekt Frei Otto, der später durch die von ihm entwickelten leichten Flächentragwerke, Zelt- und Seilnetzkonstruktionen berühmt werden sollte. Die Siedlung besteht aus sieben Wohnblöcken mit vier bis zehn Geschossen, die leicht zueinander versetzt in einem parkartigen Gelände angeordnet sind. In der Mitte ist ein breiter Grünzug freigelassen. Während die Nordseiten blockartig geschlossen und sehr abweisend gestaltet sind, hat Frei Otto die Südseiten mit großzügig verglasten Fensterfronten versehen. Loggienartige Abschnitte mit liegenden Fensterbändern wechseln sich mit tief eingezogenen Balkonen ab, deren Rückseiten vollständig in Glas aufgelöst sind. Aufgrund dieser Gestaltung wird die Siedlung auch als "Gläserne Stadt" bezeichnet. Die waagerechten Brüstungsstreifen und die senkrechten, die Balkone begrenzenden Wandscheiben ergeben ein strenges Fassadenraster. Die Wandflächen der kubischen Wohnblöcke sind grau verputzt. Das Prinzip, unterschiedlich dimensionierte Wohnblöcke vom Hochhaus bis zur flachen Wohnzeile in eine begrünte Umgebung zu setzen, war in den 1950er Jahren weit verbreitet.

Literatur:

  • BusB IV A 1970 / Seite 433
  • BusB IV B 1974 / Seite 737
  • Topographie Tempelhof, 2007 / Seite 91
  • Landesdenkmalamt Berlin (Hrsg.): Die "Gläserne Stadt" von Frei Otto in Berlin-Tempelhof - Denkmalpflegekonzept, Beiträge zur Denkmalpflege, Heft 31, Berlin 2009

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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