Denkmaldatenbank

(...) das Wohnhaus Alt-Tempelhof 41 stammt aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. (1) Es sah ursprünglich so aus wie die benachbarten Bauernhäuser, bis es 1924 durch Richard Rauh für den Verlagsdirektor Guido Hackebeil umgebaut wurde. (2) Dabei gelang es, die Wohnfläche durch Aufstockung zu vergrößern, ohne den ländlichen Charakter des Hauses zu stören. Die niedrige Straßenfassade ohne Sockel entspricht der ursprünglichen Anlage des Bauernhauses. Über dem Erdgeschoss wurde ein hohes Mansarddach mit Schlepp- und Fledermausgauben ausgebildet, hinter dem sich die Aufstockung verbirgt. An der Hofseite sieht man, dass es sich eigentlich um ein zweigeschossiges Haus mit Satteldach handelt. Die Straßenseite ließ der Bauherr durch einen giebelbekrönten Eingang und durch Fensterläden aufwerten. Die barocken und klassizistischen Bauelemente vermitteln den Eindruck, als handele es sich um ein herrschaftliches Landhaus aus der Zeit um 1800. Das Erdgeschoss wurde in eine großbürgerliche Wohnung umgebaut. Zu ihr gehören Salon, Speisezimmer, Wintergarten, Herren- und Damenzimmer, die Räume besitzen Stuckdecken und Wandvertäfelungen. Während bei diesem Haus der ländliche Eindruck gewahrt blieb, steht das unmittelbar anschließende fünfstöckige Mietshaus für die städtische Verdichtung des Dorfkerns.

(1) Die Bauakte setzt 1864 ein. Die erste nachgewiesene Baumaßnahme 1864 bezieht sich auf ein Stallgebäude des Bauernhofs. Zu diesem Zeitpunkt gab es das Wohnhaus schon. Es wurde 1892 um eine Achse verlängert.

(2) Tempelhof - Straßen, Bauten, Plätze 1992, S. 11.