Denkmaldatenbank

Wohnhausgruppe "Am Franckepark"

Obj.-Dok.-Nr. 09075173
Bezirk Tempelhof-Schöneberg
Ortsteil Tempelhof
Adressen Albrechtstraße 37, 38, 39

Theodor-Francke-Straße 4, 5, 6, 7, 8
Denkmalart Gesamtanlage
Sachbegriff Wohnanlage
Datierung 1925-1926
Entwurf Mebes, Paul Louis Adolf & Emmerich, Paul
Ausführung Berliner Bauverein GmbH
Bauherr Heimstätten-Siedlung Berlin-Wilmersdorf Gemeinnützige AG

Die Theodor-Francke-Straße sollte das großflächige Gelände des Grundbesitzers und Fabrikanten Theodor Francke für den Wohnungsbau erschließen. Noch vor dem Ersten Weltkrieg entstanden die ersten Mietshäuser. Als jedoch der Bezirk Tempelhof das Gelände erwarb, um es in einen öffentlichen Park umzuwandeln, wurden die Pläne, die Bebauung an der Theodor-Francke-Straße weiterzuführen, aufgegeben. Mit der 1925-26 ausgeführten Wohnhausgruppe "Am Franckepark", Albrechtstraße 37-39 und Theodor-Francke-Straße 4-8, ist es gelungen, einen städtebaulich überzeugenden Abschluss der Straße auszubilden. (1) Der Entwurf stammt von Paul Mebes und Paul Emmerich, Bauherr war die Heimstätten-Siedlung Berlin-Wilmersdorf Gemeinnützige Aktiengesellschaft. Eine viergeschossige, den benachbarten Häusern angepasste Randbebauung schließt die begonnenen Baublöcke ab. In der Achse der Theodor-Francke-Straße ordneten die Architekten einen fünfgeschossigen Wohnblock an, der die Straße begrenzt, sodass der Eindruck eines Wohnhofs entsteht, der aber zugleich einen Durchblick zum Franckepark erlaubt, denn in der Mitte ist eine hohe, rechteckige, durch Backsteinpfeiler unterteilte Durchfahrt ausgebildet. Die beiden Treppenhäuser dieses Blocks verbergen sich hinter Dreieckserkern. Die Wohnbauten sind verputzt, mit hohen Walmdächern versehen und durch die für Mebes und Emmerich typischen Loggiavorbauten gegliedert. Die Wohnungen mit jeweils zwei bis vier Zimmern, Küche und Bad zeichnen sich durch ihre hohe Wohnqualität aus. Meist haben sie einen Blick ins Grüne. Die Loggien sind zum Franckepark gerichtet. Der in das Parkgelände vorgeschobene fünfgeschossige Wohnblock besitzt an der Parkseite eine architektonisch hervorgehobene, aus der Durchfahrt und den darüber angeordneten Loggien gebildete Mittelachse.


(1) Hajos, Elisabeth Maria/Zahn, Leopold: Berliner Architektur der Nachkriegszeit, Berlin 1928, S. 119; Wohnungsbau in der Nachkriegszeit in Deutschland, hrsg. v. Friedrich Schmidt und Martin Ebel, Berlin 1929, S. 106-107; Brunner, Karl H.: Das großstädtische Mehrstockmiethaus, in: Zeitschrift für Bauwesen 79 (1929), S. 6; Meyer, Edina: Paul Mebes. Miethausbau in Berlin 1906-1938, Berlin 1972, S. 209.

Literatur:

  • Zeitschrift für Bauwesen 79 (1929) / Seite 6
  • Meyer, Paul Mebes, 1972 / Seite 209. Kat. Nr. 72
  • Hajos/Zahn, Berliner Architektur, 1928 / Seite 119
  • Schmidt, Ebel/ Wohnungsbau der Nachkriegszeit, 1929 / Seite 106-107
  • Brunner, Karl H./ Das großstädtische Mehrstockmiethaus in
    Zeitschrift für Bauwesen 79 (1929) 1/2 / Seite 1-29, s. bes. S. 6 (Abb.)
  • Topographie Tempelhof, 2007 / Seite 118f.

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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