Denkmaldatenbank

Siedlung "Mariengarten"

Obj.-Dok.-Nr. 09075162
Bezirk Tempelhof-Schöneberg
Ortsteil Marienfelde
Adressen Marienfelder Allee
32, 34, 36, 38, 40, 42, 44, 46, 48, 50, 52, 54, 56, 58, 60

Hranitzkystraße 19, 21, 21A

Kiepertstraße 9, 9A, 10, 11, 11A, 12

Stegerwaldstraße 46, 48
Denkmalart Gesamtanlage
Sachbegriff Siedlung
Datierung 1930-1931
Entwurf Bischof, Josef
Bauherr Wohnungsbaugesellschaft Eintracht

Der zweite Abschnitt der Siedlung "Mariengarten", erbaut 1931 von Josef Bischof, umfasst vier Wohnblöcke mit den Hauseinheiten Marienfelder Allee 32/60, Stegerwaldstraße 46/48, Hranitzkystraße 19/21A und Kiepertstraße 9-12. (1) In diesem Bereich kreuzt die vom Kiepertplatz gegenüber dem S-Bahnhof Marienfelde ausgehende Kiepertstraße die Marienfelder Allee, die als breite Hauptstraße den gesamten Ortsteil durchquert, und die zum rechtwinkligen Straßennetz gehörende Hranitzkystraße. An der Marienfelder Allee ordnete Josef Bischof drei freistehende, dreigeschossige Wohnblöcke an. Der mittlere Block besteht aus drei Flügeln, die einen zur Straße geöffneten Gartenhof umgeben. Für den Kreuzungsbereich fand Josef Bischof eine städtebaulich überzeugende Lösung. Die Kiepertstraße wurde verschwenkt. Das Eckgebäude geht zuerst mit einer normalen Ecke zur Hranitzkystraße über, um dann mit einer sanften Kurve zur bogenförmig geschwungenen Kiepertstraße überzuleiten. Mit Rücksicht auf die benachbarten Einzel- und Doppelhäuser wurde der letzte Gebäudeteil nur zweigeschossig ausgebildet. Dem dynamischen Schwung des Eckgebäudes antwortet an der gegenüberliegenden Straßenseite ein halbrunder Wohnblock, dessen stark geschwungene Fassade zwischen Hranitzky- und Kiepertstraße vermittelt. Josef Bischof entschied sich für eine betont sachliche Architektur mit schmucklosen Wandflächen, Flachdächern ohne sichtbarem Dachgesims sowie scharfkantigen Ecken. Die Treppenhausachsen sind durch längliche Fenster und kreisrunde Öffnungen betont, während die vorgesetzten Balkonachsen die Fassaden untergliedern. Die schmale Trennwand zwischen den paarweise angeordneten Balkonen trägt ein weit auskragendes, dünnes Abschlussdach. Die Wohnanlage enthält 150 Wohnungen unterschiedlicher Größe. Neben dem Wohnzimmer, der Küche und dem Bad gibt es meist noch ein oder zwei Kammern. Die deutlich größeren Eckwohnungen besitzen drei Zimmer und eine Kammer. Die drei Wohnblöcke an der Marienfelder Allee wurden 1995 aufgestockt.


(1) BusB IV A, S. 337-338 [falsches Baudatum].

Literatur:

  • Topographie Tempelhof, 2007 / Seite 213ff.

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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