Denkmaldatenbank
Haus Schippert
09075160 | |
Bezirk | Tempelhof-Schöneberg |
Ortsteil | Marienfelde |
Adressen | Emilienstraße 15, 17 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Wohnhaus |
Datierung | 1914-1916 |
Entwurf | Möhring, Bruno (Architekt) |
Entwurf | Martens, John (Keramiker) |
Bauherr | Schippert, Carl |
Ausführung | Raebel und Müllenway (Baugeschäft) |
Ausführung | Blumenfeld A.G. Velten |
Das Haus Schippert in der Emilienstraße 15/17 errichtete Bruno Möhring 1915-16 für Carl Schippert, den Direktor der Daimler-Motorenfabrik in Marienfelde. (1) Das weiträumige Gartengrundstück wird von der Emilienstraße und der Bruno-Möhring-Straße begrenzt. Bruno Möhring wertete das Gebäude durch eine anspruchsvolle Architekturformel auf. Das zweigeschossige herrschaftliche Wohnhaus besitzt zwei kurze Seitenflügel, sodass vor dem in der Mittelachse angeordneten Hauseingang ein repräsentativer Ehrenhof entsteht. Mit den schmucklosen Wandflächen aus blauroten Klinkern, dem schlichten Walmdach und der deutlichen Reduktion des Dekors verweist das mitten im Ersten Weltkrieg entworfene Wohnhaus auf die sachliche klassizistische Architektur des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Möhring zeigt sich damit von der konservativen, aber sehr solide arbeitenden Bewegung beeinflusst, die sich vor dem Ersten Weltkrieg an der Baukunst "Um 1800" orientierte. Vom Klinkermauerwerk heben sich die weiß gestrichenen, durch eng gesetzte Sprossen unterteilten Fenster kontrastreich ab. Der Hauseingang wurde durch eine weiße Keramikeinfassung mit plastischem Ranken- und Blütendekor hervorgehoben. Über dem Rundbogenportal ist das Wappen des Hausherrn, hinterlegt mit Schwert und Spaten, sowie die Jahreszahl 1916 zu sehen. An den Stirnseiten der Flügelbauten öffnen sich schmale, hohe Rundbogenfenster mit einer Terrakottaverzierung im Bogenfeld und einer prächtigen Vergitterung. Allerdings ist das stark verzierte Gitter nur beim linken Fenster erhalten. Durch den Hauseingang gelangt man in das quergelagerte Vestibül, an das sich das Speisezimmer anschließt, dessen Rundbogenfenster zum Garten gerichtet sind. An der Gartenseite ist der Mittelbereich des Hauses flach vorgewölbt. Im Erdgeschoss waren im linken Hausbereich das Wohnzimmer, der durch einen halbrunden Erker erweiterte Salon und das Herrenzimmer untergebracht, während der rechte Hausbereich die Küche und andere Wirtschaftsräume enthielt. Im Obergeschoss haben sich ein Kachelofen und mehrere Einbauschränke erhalten. Das ehemalige Schlafzimmer besitzt noch seine alte Stuckdekoration. Das im Jahr 2002 restaurierte Wohnhaus wird heute von diversen Unternehmen als Firmensitz und Bürogebäude genutzt.
(1) BusB IV C, S. 159 [Datierung 1911 stimmt nicht]; Tempelhof - Bauten, Straßen, Plätze 1992, S. 35-36; Wagemann 1992, S. 96-97; Dehio Berlin 2000, S. 421.
Literatur:
- Wagemann, Ines, Der Architekt Bruno Möhring, Diss. Bonn 1992 / Seite 115-117
- Topographie Tempelhof, 2007 / Seite 211ff.
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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- E-Mail juliane.stamm@lda.berlin.de
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