Denkmaldatenbank
Kaiser Alexander-Garde-Grenadier-Kaserne
09075018 | |
Bezirk | Mitte |
Ortsteil | Mitte |
Adressen | Geschwister-Scholl-Straße 2, 4, 6, 7, 8 Am Weidendamm 2, 3 Planckstraße 30 Am Kupfergraben |
Denkmalart | Gesamtanlage |
Sachbegriff | Kaserne |
Datierung | 1898-1901 |
Entwurf | Wieczorek (Baumeister) |
Entwurf | Boethke, Julius |
Bauherr | Preußische Armee |
Die Kasernenbauten des Kaiser-Alexander-Garde-Grenadier-Regiments, Geschwister-Scholl-Straße 2/8, 7 aus den Jahren 1898-1902 dominieren das Areal zwischen Georgenstraße und Weidendamm. Um eine durchgehende Verkehrsanbindung herzustellen und die Kasernen städtebaulich einzuordnen, war zuvor eine Verlegung der Stallstraße mit Ausrichtung auf die Ebertbrücke erfolgt. Unter der Leitung von Baurat Wieczorek und Regierungsbaumeister Julius Boethke wurden zwei weitgehend symmetrische Bataillonskasernen erbaut, die mit Rücksicht auf die innerstädtische Lage kein abgeschlossenes Kasernengelände bildeten. (1) Der übliche nüchterne Kasernenstil mit Ziegelverblendsteinen wurde durch Verwendung von Formen der Weserrenaissance an den Sandstein- und Putzfassaden aufgelockert. Eck- und Mittelrisalite mit hohen Volutengiebeln gliedern die lang gestreckten Straßenfronten. Gegenüber der Ebertbrücke beherrschen zwei Turmbauten den Straßeneingang, der östliche Teil mit dem von Ecktürmen flankierten Pyramidendach und zinnenbekröntem Gesimsabschluss symbolisiert noch im heutigen Stadtbild die Wehrhaftigkeit der Kaserne. Vom westlichen Kasernentrakt ist nach Kriegszerstörungen um 1950 nur der Turmbau vereinfacht wieder hergestellt worden. Der schlichte Putzbau Am Kupfergraben 3 entstand um 1950 als Erweiterung für die von der Nationalen Volksarmee genutzte Kasernenanlage. Das Mietshaus Planckstraße 24 wurde 1898 als Beamtenwohnhaus des Königlichen Marstalls in den Kasernenkomplex eingefügt.
Von den Gebäuden der Königlichen Artilleriekaserne, die 1773 unter der Leitung von Johann Boumann d. Ä. errichtet worden waren, hat Baurat Wieczorek lediglich das Montierungs-Magazin Am Weidendamm 2 in die Bauten von 1898-1902 einbezogen und zu einem Kammergebäude umbauen lassen. Nach diesem Eingriff und den Instandsetzungen nach dem Zweiten Weltkrieg lassen nur die Kubatur und ein Teil der im Kern erhaltenen Bausubstanz die Entstehung des Gebäudes vor 1800 erkennen.
(1) An der Ausführung beteiligt waren Baurat Wutsdorff und Regierungsbaumeister Seemann. Vgl. o.V.: Die neuen Casernen am Kupfergraben in Berlin, in: Zentralblatt der Bauverwaltung 22 (1902), S. 397-401.; o.V., (Kasernenbauten des Kaiser-Alexander-Garde-Grenadier-Regiments) Berliner Architekturwelt 4 (1902), S. 94.
Literatur:
- BusB III 1966 / Seite 93 f., 100
- N.N./ (Kasernenbauten des Kaiser-Alexander-Garde-Grenadier-Regiments) in
Berliner Architekturwelt 4 (1902) / Seite 94 - N.N./ Die neuen Casernen am Kupfergraben in Berlin in
Zentralblatt der Bauverwaltung 22 (1902) / Seite 397-401 - Kries/Renthe-Fink, Geschichte des Kaiser-Alexander-Garde-Grenadier-Regiments Nr. 1, Berlin 1904 / Seite 507 f.
- Topographie Mitte/Mitte, 2003 / Seite 306 f.
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
- Tel.: (030) 90259-3653
- Fax: (030) 90259-3700
- E-Mail juliane.stamm@lda.berlin.de
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