Denkmaldatenbank

Mietshaus Winterfeldtstraße 25

Obj.-Dok.-Nr. 09066740
Bezirk Tempelhof-Schöneberg
Ortsteil Schöneberg
Adressen Winterfeldtstraße 25
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Mietshaus
Datierung 1886-1888
Entwurf Graf, W. (Maurermeister)
Bauherr Engelke, W. (Zimmermannsmeister)

Westlich des Fernmeldeamtes schließt sich eine Gruppe von Mietshäusern mit plastischen Klinker- und Stuckfassaden an. Die fünf Häuser Winterfeldtstraße 25, 31/37 vermitteln in diesem von Kriegszerstörungen und der Sanierungspolitik der Nachkriegszeit gezeichneten Teil Schönebergs noch einen Eindruck von den ehemals zusammenhängenden Mietshausgebieten der Bebauungsphase vor 1890. Auf dem Höhepunkt der Proteste gegen die Sanierungsmethoden des West-Berliner Senats bildete sich 1981 hier eine Mieterinitiative, die den Abriss der Hofgebäude und die Verdrängung der Bewohner zu verhindern versuchte. (1)

Da die zwischen 1885 und 1888 errichteten Wohnbauten bei ihrer Genehmigung noch nicht den strengeren Bestimmungen der Bauordnung von 1887 unterlagen, wurden die bis zu sechs Geschosse hohen Vorderhäuser zum Teil mit bis an die Grenze der zulässigen Ausnutzung bebauten Hinterhöfen kombiniert. Während sich bei den Häusern Winterfeldtstraße 25 und 31 die fünf Wohngeschosse über einem Souterrain erheben, sind die Erdgeschosse der Häuser Winterfeldtstraße 33/37 für Ladenlokale ausgebaut, was möglicherweise mit der Nähe zum Winterfeldtplatz zusammenhing. Die weitgehend gut erhaltenen Fassaden, die mit reichem Stuckdekor, meist mit rot oder gelb geklinkerten Wandflächen kontrastierend, sowie mit Erkern und Balkonen gegliedert sind, lassen erkennen, dass die Wohnungen der Vorderhäuser vergleichsweise großzügig ausgestattet waren; Säulen und Pilaster, kräftige Fensterverdachungen, bossierte Erdgeschosse und dekorierte Traufgesimse in Formen der Neorenaissance verleihen allen Häusern eine repräsentative Wirkung.


(1) Die "Mieterinitiative Winterfeldtstraße e.V." war ein Zusammenschluss der Bewohner der Häuser Winterfeldtstraße 25/37 (außer 33). Vgl. Zwaka 1987, S. 178 f.

Literatur:

  • Landesdenkmalamt Berlin (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Bezirk Tempelhof-Schöneberg, Ortsteil Schöneberg, Petersberg 2018 / Seite 112

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Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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