Denkmaldatenbank

Mit einem noch größeren gestalterischen Anspruch präsentiert sich die von Emil Schütze für den Ziegeleidirektor Wilhelm Herms 1892-93 errichtete Mietshausgruppe Wielandstraße 25-25B, Bahnhofstraße 3. Die Häuserzeile, die sich in Nord-Süd-Richtung erstreckt, umfasst zwei Eckgebäude mit weiß gestrichenen Putzfassaden und ein Mietshaus mit rot verklinkerten Wandflächen in der Mitte. Den drei viergeschossigen Häusern gemeinsam ist eine Fassadengliederung durch Standerker, Loggien, Giebel und aufwendig geschmückte Fensterrahmungen; darüber hinaus sind bei allen Berliner Dächer mit dunkelgrauer Schieferdeckung, Vorgärten und Ladenlokale in den Erdgeschossen zu finden. Der reiche Stuckdekor entstammt einem einheitlichen Formenrepertoire, ist an den einzelnen Häusern aber differenziert ausgestaltet: Am Eckhaus Wielandstraße 25 B, Bahnhofstraße 3, sind die beiden unteren Geschosse durch kräftige Putzbossen und -quader zusammengefasst und durch ein imposantes Eingangsportal betont, an den Obergeschossen prägen Eckquader und reich in neobarocken Formen dekorierte Fensterverdachungen die Fassade. Dagegen orientiert sich das Haus Wielandstraße 25 A mit Klinkerverblendung, strengeren Schmuckformen an Ziergiebel und Fenstern, abgetreppten Stirnseiten des Daches und schmiedeeisernen Applikationen an Bauten der deutschen Renaissance. Das südliche Eckgebäude Wielandstraße 25 fällt in der Reihe durch besonders prachtvoll mit figürlichen und floralen Elementen dekorierte halbrunde Giebel und französisch anmutende Dachaufbauten auf.