Denkmaldatenbank

U-Bahnhof Viktoria-Luise-Platz

Obj.-Dok.-Nr. 09066709
Bezirk Tempelhof-Schöneberg
Ortsteil Schöneberg
Adressen Viktoria-Luise-Platz
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Bahnhof (U)
Datierung 1909-1910
Entwurf Deneke, Ernst
Bauherr Stadt Schöneberg

Der Zugang zum U-Bahnhof Viktoria-Luise-Platz zeigt noch die ursprüngliche U-förmige Einfassung mit Muschelkalkpfeilern und hohen schmiedeeisernen Gittern, die 1909-10 von Ernst Denecke geschaffen wurde. (1) Um die Platzgestaltung möglichst wenig zu beeinträchtigen, waren der U-Bahnhof und sein Eingang schräg, in Richtung der Einmündung der Motzstraße, an den nordöstlichen Platzrand gerückt worden. Der steinerne Pfeilerkranz, der durch den Wechsel von je einem kräftigeren und zwei schlankeren Pfeilern rhythmisiert sowie mit einem Gebälk mit Zahnschnitt und kleinen Reliefs mit figürlichen Darstellungen (Symbole für Elektrizität) dekoriert ist, passt sich wirkungsvoll in die gediegen-vornehme Gestaltung des Platzes und seiner Bebauung ein. Weithin sichtbar sind die beiden mächtigen, mit Laternen und vorgelagerten Voluten geschmückten Pfeiler, die die Treppe nach unten flankieren und das Schild mit dem Stationsnamen tragen.

Die unterirdische Bahnsteighalle ist mit Mittelbahnsteig, Betonkappendecke und Stützenreihe nach dem einheitlichen Schema der Schöneberger U-Bahn gestaltet. Die Wände sind mit den üblichen grauen Majolikafliesen verkleidet, während die Umrahmungen der Wandfelder für Stationsnamen und Reklametafeln sowie die Stützen, Schalter- und Diensträume in der Bahnhofskennfarbe, in diesem Fall Grün, gehalten sind. Die Ausstattung des Vorraumes zur Bahnsteighalle mit Kassenhäuschen und Keramikfliesen hat sich nicht erhalten. Am Nordende der Bahnsteighalle in der Motzstraße wurde 2005 ein zweiter Zugang eröffnet, dessen Einfassung sich in der Gestaltung dem historischen Vorbild anzunähern sucht. (2)


(1) Elektropolis Berlin 2014, Nr. 270, S. 318 f.; Bongiorno 2007, S. 127; Bohle-Heintzenberg 1980, S. 105 f.; BusB X B (1), S. 49, 113 (Abb. 90).

(2) Die U-Bahnhöfe der Schöneberger Linie hatten, mit Ausnahme des Bayerischen Platzes, ursprünglich eine Länge von 45 Metern und waren mit nur einem Zugang ausgestattet worden. Aus Sicherheitsgründen wurden solche U-Bahnhöfe in den vergangenen Jahren nachgerüstet.

Literatur:

  • BusB XI 1972 / Seite S. 113
  • Zeitschrift für Bauwesen 61 (1911) / Seite Sp. 120f.
  • Gerlach, Friedrich, Die elektrische Untergrundbahn der Stadt Schöneberg, Berlin 1910 / Seite S. 4
  • Landesdenkmalamt Berlin (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Bezirk Tempelhof-Schöneberg, Ortsteil Schöneberg, Petersberg 2018 / Seite 176 f.

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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