Denkmaldatenbank

15. und 16. Gemeindeschule

Obj.-Dok.-Nr. 09066706
Bezirk Tempelhof-Schöneberg
Ortsteil Schöneberg
Adressen Tempelhofer Weg 62
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Schule
Datierung 1906-1908
Entwurf Egeling, Paul
Bauherr Städtische Hochbaudeputation

Auch die ehemalige 15. und 16. Gemeindeschule, Tempelhofer Weg 62, die 1906-08 nach Entwurf des Schöneberger Stadtbaurats Paul Egeling als katholische Gemeindedoppelschule errichtet wurde, wird in diese Veränderungen mit einbezogen. (1) Der mächtige Schulbau, der seit seiner Entstehungszeit weitgehend isoliert in dem von Verkehrswegen und Gewerbebauten dominierten Gebiet steht, entstand in einer Zeit, als die Einwohnerzahlen auf der benachbarten Schöneberger Insel rasant anstiegen und die Stadt Schöneberg die Bebauung des nahe gelegenen Südgeländes mit Wohnbauten für mehrere Tausend Einwohner plante. Ein bereits vorgesehener Erweiterungsbau für eine weitere Gemeindedoppelschule wurde nie realisiert.

Der an der Straße breit gelagerte, viergeschossige Baukörper war in zwei Abteilungen für Jungen und Mädchen mit jeweils eigenen Zugängen und Treppenhäusern unterteilt und beherbergte Klassenräume für je 18 Klassen. (2) Im rückwärtigen Mittelflügel waren die beiden Turnhallen sowohl für die ausgeführte wie auch bereits für die geplante Schule übereinander angeordnet. Deshalb lag der Zugang zur unteren Halle außen an der Nordseite des Flügels, der zugleich die separaten Schulhöfe voneinander trennte. Zur oberen Halle gelangte man über das Haupttreppenhaus. Der mit hohem Ziegelsockel und am obersten Geschoss mit Streifen aus roten Ziegeln, Putzflächen und Stuckreliefs gegliederte Bau erhält auch durch hohe Dachaufbauten mit roter Pfalzziegeldeckung und geschwungene Giebel seine repräsentative Wirkung. Die Formen der Gestaltungselemente haben ihre Vorbilder im Neobarock, der märkischen Backsteingotik wie auch im Jugendstil.


(1) Dritter Verwaltungsbericht des Magistrats der Stadt Schöneberg 1903-08, S. 577-580; BusB V C, S. 389.

(2) Die ausgeführte Doppelschule war für 1.728 Schüler konzipiert, der geplante Erweiterungsbau hätte die Schülerzahlen noch einmal verdoppelt. Vgl. Dritter Verwaltungsbericht des Magistrats der Stadt Schöneberg 1903-08, S. 580.

Literatur:

  • III. Verwaltungsbericht des Magistrats der Stadt Schöneberg, Schöneberg 1910 / Seite S. 577-580
  • Landesdenkmalamt Berlin (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Bezirk Tempelhof-Schöneberg, Ortsteil Schöneberg, Petersberg 2018 / Seite S. 299

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Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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