Denkmaldatenbank

Für das nahe gelegene Geschäftshaus Tauentzienstraße 6 wählte Werner Weber fünf Jahre später eine andere, in den 1950er Jahren ebenfalls beliebte Architektursprache: An dem 1957-58 im Auftrag der Concordia Lebensversicherungs AG Köln errichteten Stahlbetonskelettbau wurde die Straßenfront als gleichmäßige Rasterfassade ausgebildet. (1) Über der leicht zurückgesetzten, großflächig verglasten Ladenzone im Erdgeschoss wird die von einem schmalen Rahmen eingefasste Vorhangfassade der fünf Obergeschosse, die ein scheinbar frei schwebendes Flachdach nach oben abschließt, durch schlanke, vertikal durchlaufende Profile rhythmisiert. Die horizontalen Fensterbänder bestehen dadurch aus schmalen hochrechteckigen und breiteren, beinahe quadratischen Öffnungen. Die mit graugrünen Marmortafeln verkleideten Brüstungsfelder, die ebenfalls durch die schmalen Messingprofile in unterschiedliche Rechtecke geteilt sind, setzen einen interessanten Gegenakzent. Auch der Eingangsbereich ist mit Marmor verkleidet. Im Treppenhaus, das durch eine über alle Geschosse durchgehende Glaswand zum Hof belichtet wird, führt eine elegante, frei ausschwingende halbkreisförmige Treppe zu den Obergeschossen, wo geräumige Vorhallen durch Stahl-Glas-Wände von den Geschäftsetagen abgetrennt sind. Die Büroräume sind nach Bedarf frei einteilbar. Das Gebäude besitzt einen eingeschossigen Seitenflügel sowie einen Garagentrakt im hinteren Grundstücksbereich.

(1) BusB IX, S. 212; Berliner Baubuch 1958, S. 62.