Denkmaldatenbank

Das vermutlich 1902-03 entstandene viergeschossige Mietshaus Rubensstraße 58 fällt durch seine ungewöhnliche Form auf, die an den Ehrenhof eines Palastes denken lässt. (1) Die Seitenflügel sind an der Straßenseite vorgezogen, die Vorgarteneinfriedung rahmt den gepflasterten Weg zum Hauseingang. Die Straßenfassade des dreiflügeligen Hauses ist symmetrisch gegliedert. In der Mittelachse sind über dem von Pilastern flankierten Eingangsportal mit Segmentbogenabschluss Balkone und im Dachgeschoss eine spitz übergiebelte Schleppgaube angeordnet; die in den Schnittpunkten von Haupttrakt und Seitenflügeln liegenden "Berliner Zimmer" sind mit Balkonen und die Stirnseiten der Seitenflügel mit zweigeschossigen Erkern ausgezeichnet. Während das Erdgeschoss mit kräftigen Putzfugen dekoriert ist, sind an den glatt verputzten oberen Geschossen die Fenster mit schlichten Rahmen betont. Nur an den Balkonen wurde mit schmiedeeisernen Brüstungen und feinem Stuckdekor ein größerer Gestaltungsaufwand betrieben.

(1) In der Bauakte Rubensstraße 58 (ehemals 3) im Bauarchiv Tempelhof-Schöneberg gibt es keine Unterlagen aus der Erbauungszeit. Die Datierung erfolgt nach den Berliner Adressbüchern (1901 unbebaut, 1902-03 Baustelle, 1904 Eigentümer Baumeister Max Seiffert mit Liste der Bewohner, das heißt, dass zum Erscheinungstermin des Adressbuches 1904 das Haus bereits bewohnt war). Einen ähnlichen Haustyp zeigt das 1900-01 errichtete Mietshaus Cranachstraße 10.