Denkmaldatenbank

Auch der Städtische Friedhof am Priesterweg, der 1895-96 für die St. Matthäus-Gemeinde (1) auf dem Schöneberger Südgelände angelegt worden war, lag im "Interessengebiet" der Speerschen Planungen. 1939 wurde seine Fläche verkleinert und etwa ein Drittel der Gräber nach Stahnsdorf umgebettet. Seit 2005 ist der Friedhof, der inmitten der Kleingartenkolonien liegt, geschlossen - nur die Kapelle des Kirchhofs der St. Matthäus-Gemeinde, Matthäifriedhofsweg 8, wird an die Nutzung des Areals erinnern, wenn 2035 die Ruhezeit abgelaufen ist. Die malerische Baugruppe aus Friedhofsportal, Verwalterwohnhaus und Kapelle wurde 1895-96 von Baurat Haesupes errichtet. (2) Die in neogotischen Formen gegliederten Backsteinbauten im Norden des Areals sind typisch für Zweckbauten am Ende des 19. Jahrhunderts. Das kleine Wohnhaus mit Walmdach und hölzerner Eingangsloggia steht der Kapelle gegenüber, dessen Eingangsseite mit einem Glockentürmchen als Giebelreiter, Blendnischen und einem großen Rundbogenportal mit Nische gegliedert ist. Flache Wandvorlagen und große Rundbogenfenster unterteilen die südliche Seitenwand der Kapelle, an der Nordseite schließt die Leichenhalle unmittelbar an die Kapelle an. Im Inneren ist der offene Dachstuhl mit Sprengwerk erhalten, die ursprüngliche Ausstattung wurde entfernt.

(1) Die Kirche der St. Matthäus-Gemeinde im südlichen Tiergartenviertel wurde 1844-46 von August Stüler errichtet. Die Gemeinde ist seit 2001 gelöscht, die Kirche am Kulturforum wird für Veranstaltungen der ev. Kulturstiftung genutzt. Der alte Gemeindefriedhof zwischen Großgörschen- und Monumentenstraße wurde von der Zwölf-Apostel-Gemeinde übernommen.

(3) BusB X A (3), S. 122.