Denkmaldatenbank

Zu den erhaltenen Geschäftsbauten der Kaiserzeit im ehemaligen Berliner Viertel an der Potsdamer Straße gehört das Carisch-Haus, Potsdamer Straße 144. Das 1907-08 nach Plänen des Architekten Rudolf Zahn für Carl Richard Schmidt, den Besitzer der Firma "Carisch-Kaffee", errichtete fünfgeschossige Wohn-, Geschäfts- und Lagerhaus repräsentiert den künstlerisch hoch entwickelten Stand des Berliner Geschäftshausbaus am Anfang des 20. Jahrhunderts. Dieser zeichnet sich durch die Verbindung von funktionalem Grundriss, moderner Konstruktion und einer schlichten, auf die Konstruktion reagierenden Fassadenbildung aus. Während Seitenflügel und Quergebäude 1983-84 abgerissen wurden, zeigt das fünfgeschossige Vorderhaus mit zentraler Hofdurchfahrt und aufwendig gestalteter roter Sandsteinfassade noch weitgehend seine repräsentative Gestalt. Symmetrisch in drei Achsen gegliedert, wird die Straßenfront mit Erker und einem Giebel in der Mittelachse sowie durch vier Kolossal-Doppelpilaster betont. Ein kräftiges Kranzgesims und ein Attikageschoss schließen die Fassade nach oben ab. Mächtige Löwenskulpturen in den vier Nischen der Attika ergänzen den neoklassizistischen Dekor. Die Ladenlokale im Erdgeschoss und die Büroräume in den Obergeschossen, deren Nutzfläche wegen der Stahlskelettkonstruktion flexibel einteilbar ist, gruppieren sich um einen zentralen Erschließungsbereich.