Denkmaldatenbank

Mietshaus Potsdamer Straße 131

Obj.-Dok.-Nr. 09066657
Bezirk Tempelhof-Schöneberg
Ortsteil Schöneberg
Adressen Potsdamer Straße 131
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Mietshaus
Datierung 1887-1889
Entwurf & Bauherr Kemnitz, Franz

Ein besonders repräsentatives Beispiel für die Periode um 1900 ist das 1897-98 vom Baumeister Franz Kemnitz errichtete fünfgeschossige Wohn- und Geschäftshaus Potsdamer Straße 131. Das Berliner Adressbuch von 1899 weist als gewerbliche Nutzung eine Filiale der Deutschen Bank, eine Verlagsanstalt und eine Weingroßhandlung aus; als Mieter werden unter anderem ein Major, ein Bankier und ein Direktor aufgeführt. Entsprechend vornehm und kostspielig ist das Haus gestaltet. Die Fassade ist mit weißen glasierten Klinkern verkleidet, die großen Fenster und die Durchfahrt sind mit aufwendigen Sandsteinrahmungen hervorgehoben. Erdgeschoss und erstes Obergeschoss dienten Geschäftszwecken. Die zwei darüberliegenden, durch ein Gesims abgetrennten Etagen sind mit Erker und Balkonen als vornehme Wohnetagen zu erkennen. Auch das oberste Geschoss enthielt eine großzügige Wohnung, deren mittleres Fenster mit einem Mosaikbild verziert ist. Ein geschweiftes Traufgesims und ein kleines Türmchen schließen das Haus oben ab. Diese Vielfalt setzt sich auch im Vestibül mit einer schweren Kassettendecke, dunklem Schnitzwerk, bunten Wand- und Bodenkacheln und feinen Malereien fort. (1) Zu dem Gebäudekomplex gehören neben einem viergeschossigen Seitenflügel auch ein fünfgeschossiges Hinterhaus mit lebhaft gegliederten gelben Backsteinfassaden.


(1) Die Vestibülbemalung zeigt - eingerahmt von einem berankten Dekorband - Eichenlaubgeflecht mit Eichhörnchen. Vgl. Brunner 1996, S. 222 (Abb. 137).

Literatur:

  • Landesdenkmalamt Berlin (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Bezirk Tempelhof-Schöneberg, Ortsteil Schöneberg, Petersberg 2018 / Seite 131 f.

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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