Denkmaldatenbank

Wohnhausgruppe Nymphenburger Straße 2, 3, 4, 7, 8, 9

Obj.-Dok.-Nr. 09066646
Bezirk Tempelhof-Schöneberg
Ortsteil Schöneberg
Adressen Nymphenburger Straße 2, 3, 4, 7, 8, 9
Denkmalart Ensemble
Sachbegriff Wohnhausgruppe
Datierung 1911-1913
Entwurf Benthin, Fritz
Entwurf Vogel, Richard
Entwurf Krause, Rudolf
Entwurf Zylla, Konrad
Entwurf Benthin, Fritz

Wie die nur wenig früher errichtete Bebauung in der Hewaldstraße (1911-13) zeigen auch die erhaltenen, zwischen 1912 und 1914 entstandenen Bauten des Mietshausensembles Nymphenburger Straße 2-4, 7-9 eine große gestalterische Geschlossenheit. Obwohl beeinträchtigt durch die nach Kriegszerstörung ersetzten Eckbauten an der Fritz-Elsas-Straße, vermittelt die Bautengruppe noch immer ein beeindruckendes Bild vom großbürgerlichen Wohnen im südlichen Teil des Schöneberger Westgeländes kurz vor dem Ersten Weltkrieg. Die aufwendig gestalteten Mietshäuser mit Vorgärten sowie die angerartig aufgeweitete und mit Bäumen bestandene Straße sind vom direkten Bezug auf das Grün des Stadtparks geprägt. Großzügige Wohnungen mit bis zu sechs Zimmern, Badestuben, Küchen und Mädchenkammern sowie die technische Ausstattung der Häuser mit Fahrstühlen und Zentralheizungen zeugen vom hohen Anspruch der damaligen Bewohner, die hauptsächlich dem gehobenen Bürgertum zuzurechnen sind. (1)

Die Nymphenburger Straße ist kürzer als die Hewaldstraße und wurde zunächst nur in ihrem nördlichen Teil bebaut; bis Mitte der 1920er Jahre standen hier neun Mietshäuser. (2) Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Häuser Nr. 1, 10 und 11 durch Neubauten ersetzt. (3) Während die Häuser Nr. 7 und 8 in den Jahren 1956 und 1962 mit vereinfachten Fassaden instand gesetzt wurden, sind die Häuser Nr. 2, 3, 4 und 9 mit vielen Details ihrer bauzeitlichen Ausstattung und Gestaltung erhalten. Am Haus Nr. 3 wurde verlorener Fassadenschmuck teilweise rekonstruiert oder neu geschaffen.


(1) Berliner Adressbücher.

(2) Das Grundstück Nymphenburgerstraße 5 blieb bis zum Zweiten Weltkrieg unbebaut. Auf der gegenüberliegenden Parzelle Nr. 6 ließ die Terraingesellschaft Groß-Berlin GmbH Mitte der 1920er Jahre ein Mietshaus errichten. (Vgl. Berliner Adressbücher)

(3) Das Eckhaus Nymphenburger Straße 1/Am Park 13 gehörte 1913 laut Adressbuch dem Architekten Siegmund Rosengold, der es bereits ein Jahr später an den Kaufmann Moses Lützky verkaufte. Rosengold hatte1911-13 auch das Haus Hewaldstraße 9 gebaut. Das Haus Nymphenburger Straße 10 ist ab 1915 im Adressbuch mit Fritz Benthin als Eigentümer verzeichnet, für das Nachbargebäude Nr. 11 wird ab 1914 der Architekt Otto Heins als Eigentümer angegeben. Heins hatte in unmittelbarer Nähe sowohl das Haus Heylstraße 7 als auch die Villa Freiherr-vom-Stein-Straße 12 errichtet.

Literatur:

  • BusB IV B 1974 / Seite 285f.
  • BusB IV (A) / Seite 132
  • Das Mietshaus wandelt sich. In: Posener, Julius: Berlin auf dem Wege zu einer neuen Architektur, Das Zeitalter Wilhelms II., München 1979 / Seite 319 ff.
  • Erster Verwaltungsbericht der Stadt Schöneberg 1899Landesdenkmalamt Berlin (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Bezirk Tempelhof-Schöneberg, Ortsteil Schöneberg, Petersberg 2018 / Seite 226

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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