Denkmaldatenbank

Monumentenbrücke

Obj.-Dok.-Nr. 09066631
Bezirk Tempelhof-Schöneberg
Ortsteil Schöneberg
Adressen Monumentenstraße
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Brücke
Datierung 1929-1930
Entwurf Usinger, Carl & Ewald

Im Zuge der Monumentenstraße überspannt die Monumentenbrücke die Gleise der S- und Fernbahnen, ehemals der Anhalter und Dresdner Bahn sowie der Vorortbahnen nach Lichterfelde-Ost und Zossen. Die schlichte Stahlbrücke wurde 1929-30 nach Entwurf von Magistrats-Oberbaurat Carl Usinger und Dipl.-Ing. H. Ewald ausgeführt. (1) Um den Vorgängerbau, eine Holzbrücke von 1875, zu ersetzen und den stetig zunehmenden Verkehr zu bewältigen, war ein neues Brückensystem gefordert. Aus funktionalen und ästhetischen Gründen entschied man sich für eine moderne Stahlkonstruktion aus Vollwandträgern mit flachem Höhenverlauf und großen Stützweiten; in ihrer sachlichen Gestaltung entsprach sie ganz dem Zeitgeschmack der 1920er Jahre. Die Monumentenbrücke ist heute die älteste Eisenbahnbrücke im Bereich der Schöneberger Insel.

Die 19 Meter breite und rund 165 Meter lange Brücke ruht auf drei Zwischenpfeilern und zwei Endauflagern, die einheitlich als massive Pfeiler aus Schwerlastmauerwerk und Stahlbeton mit einer Verkleidung aus dunkelroten Klinkern ausgeführt wurden. Die Tragkonstruktion der Brücke besteht aus einem Unterbau mit acht vollwandigen Blechträgern, die oben durch Buckelplatten verbunden und untereinander durch einen Dreiecksverband ausgesteift sind. Die Brückenoberseite wird von Geländern aus einfachen Profileisen "unter Verzicht auf jedes Schmuckwerk" begrenzt, in die die Beleuchtungsmasten eingefügt wurden. Den "außerordentlich befriedigenden Eindruck", den Usinger und Ewald in einem Artikel über die Monumentenbrücke beschreiben, vermitteln die schlanken Pfeiler, das filigrane Brückenprofil sowie die schlichten Geländer und Lichtmasten, bis heute. (2)


(1) Schmidt/Tomisch 1985, S. 129 ff.; Usinger/Ewald: Die neue Monumentenbrücke in Berlin. In: Die Bautechnik 12 (1934), S. 93-95.

(2) Usinger/Ewald: Die neue Monumentenbrücke in Berlin. In: Die Bautechnik 12 (1934), S. 94.

Literatur:

  • Usinger, Ewald, Die neue Monumentenbrücke in Berlin =Bautechnik 12 (1934) / Seite 93-95
  • Schmidt, Tomisch/ Vorortstrecke nach Zossen, 1985Landesdenkmalamt Berlin (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Bezirk Tempelhof-Schöneberg, Ortsteil Schöneberg, Petersberg 2018 / Seite S. 286 f.

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

Verkehrsanbindungen