Denkmaldatenbank
3. Gemeindeschule
09066608 | |
Bezirk | Tempelhof-Schöneberg |
Ortsteil | Schöneberg |
Adressen | Kyffhäuserstraße 23 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Schule |
Datierung | 1889-1890 |
Entwurf | Egeling, Paul |
Bauherr | Magistrat Schöneberg |
Als die Berlinische Boden-Gesellschaft kurz vor 1890 begann, das Viertel rund um den Barbarossaplatz zu entwickeln, ließ die Schöneberger Gemeindeverwaltung 1889-90 nach Plänen von Stadtbaurat Paul Egeling die 3. Gemeindeschule, Kyffhäuserstraße 23 errichten. (1) Erst Mitte der 1880er Jahre hatte man in Schöneberg angefangen, neue Schulen für die rasch wachsende Bevölkerung zu bauen. Die beiden ersten Gemeindeschulen in der Feurigstraße (1880/81) und in der Dominicus-, Ecke Koburger Straße (1886), sind im Zweiten Weltkrieg zerstört worden. Das Schulgebäude in der Kyffhäuserstraße ist damit der älteste erhaltene Bau einer Gemeindeschule in Schöneberg. (2) Nachdem es bereits längere Zeit nicht mehr als Schule genutzt worden war, übernahm der Bezirk 1997 das Gebäude und betreibt es seitdem als "Kulturhaus Schöneberg". Der Bau ist bis auf einige Modernisierungsmaßnahmen im Inneren noch weitgehend in seinem ursprünglichen Zustand erhalten. (3)
Der viergeschossige Backsteinbau mit übergiebelten Seitenrisaliten war als Doppelschule für Jungen und Mädchen symmetrisch angelegt. Das lang gestreckte Hauptgebäude an der Straße mit zwei kurzen rückwärtigen Flügeln für die Treppenhäuser umschließt mit den Toilettenanlagen und der Turnhalle an Nord- und Südgrenze des Grundstücks einen Schulhof im Blockinneren. Die Klassenräume waren zur Straße, die Flure und Treppenhäuser zum Hof orientiert. Der Zugang zum Schulhof und zu den beiden Trakten erfolgt von der großen Tordurchfahrt in der Mitte des Gebäudes. Die Straßenfassade aus Klinkermauerwerk mit braunschwarzen Glasursteinen und einer strengen Reihung von Stichbogenfenstern ist durch Friese und Gesimsbänder einfach, aber effektvoll gestaltet. Eine Besonderheit ist die Turnhalle, deren bauzeitliche Dachkonstruktion mit offenem Sprengwerk erhalten ist.
(1) Erster Verwaltungsbericht der Stadt Schöneberg 1899, S. 275 f.; BusB V C, S. 375 (das hier angegebene Baudatum 1895-96 ist falsch).
(2) Winz 1964, S. 127.
(3) Als Sanierungsträger des Gebäudes fungierte die SPI ("Stiftung Sozialpädagogisches Institut Walter May"). Zu den Baumaßnahmen gehören der Einbau von Toiletten und Teeküchen, die Instandsetzung der Fenster, Wasser- und Elektroleitungen sowie der Toilettenanlagen im Hof, der Turnhalle und der ehem. Aula.
Literatur:
- 1. Verwaltungsbericht des Magistrats zu Schöneberg, 1899 / Seite S. 275f.
- Landesdenkmalamt Berlin (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Bezirk Tempelhof-Schöneberg, Ortsteil Schöneberg, Petersberg 2018 / Seite 202
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