Denkmaldatenbank

Vom nördlich gelegenen Stadtpark aus gesehen, bildet heute das 1911 errichtete Mietshaus Hewaldstraße 2 auf der westlichen Straßenseite den Auftakt zum Ensemble. (1) Den Bauantrag hatte Karl Genseke, Eigentümer und Ausführender, bereits im Dezember 1910 gestellt. (2) Das fünfgeschossige Mietshaus mit hohem Walmdach und zwei halbrunden Ziergiebeln über den Erkerachsen tritt an der Aufweitung der Hewaldstraße aus der Bauflucht zurück. Das Haus, das mit vielen Details aus der Erbauungszeit erhalten ist, zeichnet sich aus durch eine lebhafte Fassadengliederung mit Erkern, Loggien und Sprossenfenstern sowie mit einem schmalen Zierdach über der Sockelzone und Doppelsäulen im obersten Geschoss. Fassadenschmuck, Vorgarteneinfriedung und das reich dekorierte Vestibül zeigen Jugendstilformen, die mit Elementen der klassischen Antike, wie beispielsweise die dorischen Säulen des Hauseingangs oder die Reliefs im Eingangsbereich, kombiniert sind.

(1) Hewaldstraße 1 wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und durch einen Neubau ersetzt.

(2) Im Berliner Adressbuch wird Karl Genseke 1914 erstmals als Baumeister bezeichnet, vorher war er nur als "Eigentümer" des Hauses Hewaldstraße 2 eingetragen. Seine Berufsbezeichnung als Kaufmann, später auch als Architekt, lässt vermuten, dass Genseke ein Baugeschäft hatte und - wie viele Architekten und Maurermeister in dieser Zeit - das Haus in eigener Verantwortung ausführte. Die statischen Berechnungen waren zwar vom Baugeschäft Gebrüder Winckelmann unterzeichnet, ob diese auch für den Entwurf des Hauses oder der Fassade zuständig waren, geht aus den Bauakten nicht hervor. (Gebr. Winkelmann, Architekten, Abt. für Grundbesitz und Hypotheken, Abt. für Architektur und Berechnungen, Ortrudstraße 5, Inh. O.W. Winkelmann. Vgl. Berliner Adressbuch 1911.)