Denkmaldatenbank
Ev. Paul-Gerhardt-Kirche
09066530,T | |
Bezirk | Tempelhof-Schöneberg |
Ortsteil | Schöneberg |
Adressen | Hauptstraße 47, 48 Dominicusstraße 21A |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Kirche ev. & Gemeindezentrum & Superintendentur |
Datierung | 1958-1966 |
Entwurf | Fehling, Gogel und Pfankuch (Architektensozietät) |
Bauherr | Kirchengemeinde Alt-Schöneberg |
Ebenso erhöht gelegen wie die Dorfkirche, aber als plastisch gefalteter Stahlbetonbau einen deutlichen Kontrast bildend, schließt sich nach Südwesten die evangelische Paul-Gerhardt-Kirche mit Gemeindezentrum, Hauptstraße 47-48, Dominicusstraße 21A, an. (1) Die 1958-64 nach Entwurf von Hermann Fehling und Daniel Gogel mit Peter Pfankuch gebaute Kirche ersetzte einen kriegszerstörten Vorgängerbau, der 1908-10 von Richard Schultze als Erweiterung der Dorfkirche ausgeführt worden war. (2) Eine Kapelle der alten Kirche wurde in den Neubau einbezogen, der zudem an der Rückseite mit dem alten Gemeindehaus verbunden wurde. Mit seiner komplexen, ganz aus dem Inneren entwickelten Struktur stellt der neue Kirchenbau ein herausragendes Zeugnis der Sakralbaukunst der 1960er Jahre dar, die insbesondere durch die Entwicklung frei fließender Grundriss- und Raumlösungen gekennzeichnet ist. Die Verknüpfung von zeltartigem Aufbau und polygonalem Grundriss, die in der Paul-Gerhardt-Kirche einen eindrucksvollen Innenraum schafft, gehört zu den charakteristischen und neuartigen Merkmalen dieser Zeit. (3) Zurückgesetzt aus der Straßenflucht, erhebt sich der Kirchenbau mit einem zum polygonal-konischen Westturm tief heruntergezogenen, Schiefer gedeckten Faltdach. Der in Grundriss und Volumen vielgestaltige Kirchenraum öffnet sich nach Nordosten mit einer farbig verglasten Fläche zum Friedhof. Im Inneren wird durch das Wechselspiel von farbig belichteten und - durch geschlossene Betonwände - verschattete Raumzonen sowie von schrägen Wand- und Deckenflächen, gestuften Fußbodenebenen eine von der Außenwelt abgeschirmte, "höhlenartige" Atmosphäre geschaffen. (4)
Nach Südwesten schließt ein zeitgleich mit der Kirche errichtetes zwei- bis dreigeschossiges Verwaltungsgebäude direkt an die benachbarten Wohnhäuser an der Hauptstraße an und vermittelt zwischen der Blockrandbebauung und der frei stehenden Dorfkirche. Die einheitliche architektonische Gestaltung von Kirche, Nebengebäude und einem nordwestlich gelegenen Gemeindezentrum mit Kindergarten, Büros und Wohnungen ("Superintendentur"), 1965-66 ebenfalls nach Entwurf von Fehling, Gogel und Pfankuch ausgeführt, mit einem markanten Rauputz und kristallinen Formen sowie die von Hermann Mattern gestalteten Außenanlagen fassen die Bauten zu einem harmonischen Gesamtgebilde zusammen.
(1) BusB VI, S. 234 f., 421 (Abb. 530-531); Kühne/Stephani 1978, S. 157-159; www.fehlingundgogel.de/paul-gerhardt-kirche (zuletzt geprüft am 17.02.2017).
(2) BusB VI, S. 390; Kühne/Stephani 1978, S. 157; Zentralblatt der Bauverwaltung 31 (1911), S. 3 ff., 77 f.; Berliner Architekturwelt 13 (1911), S. 397 ff.
(3) BusB VI, S. 227 ff.
(4) BusB VI, S. 235.
Literatur:
- Architectural Review 821 (1965) / Seite 1-2
- Die Bauverwaltung (1963) / Seite 512-513
- Kühne, Günther/ Stephani, Elisabeth: Evangelische Kirchen in Berlin, Berlin 1978 / Seite 157-159
- BusB VI 1997 / Seite 234f., 390, 421
- Landesdenkmalamt Berlin (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Bezirk Tempelhof-Schöneberg, Ortsteil Schöneberg, Petersberg 2018 / Seite 53f.
Teilobjekt ev. Paul-Gerhardt-Kirche
Teil-Nr. | 09066530,T,001 |
---|---|
Sachbegriff | Kirche ev. |
Datierung | 1958-1964 |
Teilobjekt Gemeindezentrum & Superindentur
Teil-Nr. | 09066530,T,002 |
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Sachbegriff | Gemeindezentrum & Superindentur |
Datierung | 1965-1966 |
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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- Fax: (030) 90259-3700
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