Denkmaldatenbank

Das benachbarte Bauerngrundstück gehörte ehemals der Familie Richnow. 1874 ließ Theodor Richnow neben dem alten Bauernhaus auf der nordöstlichen Hälfte des Grundstückes, heute Hauptstraße 43, ein neues Wohnhaus errichten. 1879 wurde die Parzelle geteilt und sein Bruder Andreas baute an Stelle des Bauernhauses ein repräsentatives Wohnhaus mit Remise und Stall, Hauptstraße 44, nach Entwurf von F. Lehmann. Das über einem Sockelgeschoss zweistöckige Haus mit Berliner Dach ist mit reichem Putzdekor geschmückt; ein ebenso aufwendig gestalteter Seitenflügel mit Turm wendet sich zum Garten. An der Straßenfassade wird die Beletage durch große Rundbogenfenster betont; das darüber liegende Wohngeschoss ist niedriger und von kleinformatigen gekoppelten Fenstern bestimmt. In der Mittelachse überragt ein dekorativer Giebel das hohe Schiefer gedeckte Dach. An der Ostseite des Hauses komplettieren zwei Stuckreliefs den Baudekor; sie zeigen eine Mutter mit ihren Kindern - einmal bei der Arbeit und einmal beim Spiel. Heute dienen die beiden Gebäude Hauptstraße 45 und 44 zusammen als Polizeidienststelle. Stall- und Remisengebäude, nur über das Grundstück Nr. 45 zu erreichen, sind im Erdgeschoss massiv, im Obergeschoss als Fachwerk mit gelber Ziegelausfachung ausgeführt.