Denkmaldatenbank

Auf dem Nachbargrundstück Hauptstraße 40 ließ Carl Willmann, Bauerngutsbesitzer und zeitweilig Schulze, 1879 sein Bauernhaus abreißen und von Zimmermeister Ludwig Schmid ein vornehmes Wohnhaus unmittelbar an das Nachbargebäude Hauptstraße 42 anbauen; Stall und Scheune des Bauernhofs wurden weitergenutzt. Mit seinem gelben Sandsteinsockel, dem hell verputzten Erdgeschoss und den gelbem Verblendziegeln des Obergeschosses setzt sich das Wohnhaus von den anderen, durchgängig in Putz ausgeführten Häusern der "Millionenbauern" ab. Der Materialwechsel von gelben Ziegeln und den in hellem Stuck gehaltenen aufwendigen Rahmen und Verdachungen der Fenster erzeugt einen reizvollen Farbkontrast. Der aus der Bauflucht hervortretende Mittelrisalit zeigt im Obergeschoss eine übergiebelte Fenstergruppe; unter dem Giebel ist die Erbauungszeit in römischen Ziffern angegeben. Abgeschlossen wird das Haus von einem überstehenden Kranzgesims mit Eierstab und Akanthusfries. Von dem 1906 erfolgten Umbau durch den neuen Besitzer Georg Mette, gleichfalls ein alteingesessener Schöneberger Bauer, kündet der Treppenhausanbau an der östlichen Hausseite sowie der hofseitige Erker mit Verzierungen in Jugendstilformen. Die Grundrisse sind weitgehend erhalten, doch sind wegen der gemeinsamen Nutzung mit dem Gebäude Hauptstraße 42 große Durchgänge in die Brandmauern gebrochen worden. Von der ursprünglichen Ausstattung sind Marmorverkleidungen, Mettlacher Fliesen im Treppenhaus und die hölzernen Geländer der Treppe neben einzelnen Raumfassungen hervorzuheben.