Denkmaldatenbank

Zu den ältesten Gebäuden an der Grunewaldstraße gehört das Mietshaus Grunewaldstraße 83, Gleditschstraße 75. 1874-75 ließ der Fuhrherr Gustav Gläsig vom Maurermeister C. Diederich zunächst im Hof ein dreigeschossiges Quergebäude und einen zweigeschossigen Stall an der Westseite errichten. Erst 1877-78 folgte das vom Maurermeister Julius Henke (?) ausgeführte viergeschossige Vorderhaus, das im Laufe seiner Geschichte mehrfach verändert wurde. 1898 wurden im Erdgeschoss die Ladenlokale eingebaut. Die symmetrisch gegliederte Straßenfassade mit zehn Fensterachsen und großem Rundbogenportal in der Mitte zeigt sich heute ohne ihren ursprünglichen Stuckdekor, der bereits 1936 entfernt wurde. Die Hofgebäude erlebten ebenfalls vielfältige bauliche Veränderungen, vor allem für unterschiedliche gewerbliche Nutzungen: Unter anderem wurde 1898 das Quergebäude für eine Kaffeerösterei umgebaut, 1940-41 ließ der Eigentümer Hans Martin für seine Präzisionswerkzeug-Fabrik von dem Architekten Gerhard Dehmel das Vorderhaus umbauen und den östlichen Seitenflügel als massives Fabrikgebäude mit Luftschutzkeller neu errichten. (1)

(1) Bauakte Gleditschstraße 75/Grunewaldstraße 83, Bauarchiv Tempelhof-Schöneberg.