Denkmaldatenbank

Mietshaus Grunewaldstraße 78 Akazienstraße 18

Obj.-Dok.-Nr. 09066498
Bezirk Tempelhof-Schöneberg
Ortsteil Schöneberg
Adressen Grunewaldstraße 78

Akazienstraße 18
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Mietshaus
Datierung 1889-1892
Entwurf & Bauherr Koebe und Weissmüller

Die besondere städtebauliche Lage an der Apostel-Paulus-Kirche spiegelt sich wider in der prachtvollen Fassade des Mietshauses Grunewaldstraße 78, Akazienstraße 18, das die Zimmermeister August Koebe und Eduard Weissmüller 1890-92 als Bauherren und Ausführende nach dem Vorbild vornehmer Berliner Mietshäuser errichteten. (1) Der Hauptakzent der reich in neobarocken Formen gestalteten Fassade liegt auf der besonders betonten, abgerundeten Ecksituation des fünfgeschossigen Hauses: Ein von Balkonen flankierter, mit Karyatiden und Kuppel dekorierter Erker wird an den beiden obersten Geschossen mit zwei Halbsäulen fortgesetzt und von einer hoch aufragenden Rundkuppel mit seitlichen Obelisken bekrönt. Auch an den Längsseiten wird ein hoher gestalterischer Aufwand betrieben: Geschossweise differenzierte Fensterformate und -rahmungen, Erker und Balkone mit reliefierten Brüstungen, Streifenputz und Kolossalpilaster an den beiden obersten Geschossen bedecken die gesamte Wandfläche der Fassaden. Zwei Zugänge an jeder Straßenfront führen in enge, aber reich ausgestattete Entrees; Treppenhäuser an der Hofseite erschließen die Wohngeschosse mit ursprünglich zwei großen Wohnungen je Geschoss. Mit dem benachbarten Haus Grunewaldstraße 79 bildet das Eckhaus eine Hofgemeinschaft.


(1) Ein Vorbild für die Gestaltung der Ecke könnte das 1885-87 von Cremer & Wolffenstein errichtete Wohn- und Geschäftshaus Kaiser-Wilhelm-, Ecke Burgstraße in Berlin-Mitte (heute Karl-Liebknecht-/Burgstraße, nicht erhalten) gewesen sein. Vgl. BusB 1896, Bd. 3, S. 58, Abb. 111.

Literatur:

  • Landesdenkmalamt Berlin (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Bezirk Tempelhof-Schöneberg, Ortsteil Schöneberg, Petersberg 2018 / Seite 185 f.

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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