Denkmaldatenbank
Ehem. Botanisches Museum
09066490 | |
Bezirk | Tempelhof-Schöneberg |
Ortsteil | Schöneberg |
Adressen | Grunewaldstraße 6, 7 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Museum |
Datierung | 1878-1880 |
Entwurf | Zastrau, Karl & Haesecke, Eduard & Hellwig, Moritz |
Bauherr | Magistrat von Berlin |
An der südwestlichen Ecke des Botanischen Gartens war noch 1878-80 der Neubau für das Botanische Museum, Grunewaldstraße 6-7, nach Entwurf von Karl Zastrau unter Mitarbeit von Eduard Haesecke und Moritz Hellwig errichtet worden. (1) Der als Studienmuseum angelegte Ausstellungsbau bot Platz für die Bestände des alten Herbariums der Königlichen Gärtnerlehranstalt sowie für weitere Pflanzensammlungen der Berliner Universität, bevor auch diese Institution in den 1906 fertig gestellten Neubau nach Dahlem umzog. Zunächst blieb das Gebäude in staatlichem Besitz, seit 1967 wird es vom Bezirk Schöneberg als Volkshochschule (ab 1975 als Musikschule) und vom Kunstamt als Kommunale Galerie ("Haus am Kleistpark") genutzt. (2) Das mit gelben und roten Klinkern verblendete Gebäude in dem für Zweckbauten typischen Stil der Berliner Bauakademie stellt somit das letzte bauliche Zeugnis des Botanischen Gartens in Schöneberg dar. 1944 wurde ein Drittel des Gebäudes durch Bomben zerstört, der Nordostflügel fehlt bis heute.
Der kubische dreigeschossige Baukörper mit einem Mittelrisalit ist symmetrisch gegliedert und durch dezenten spätklassizistischen Bauschmuck gestaltet. Ein kräftiges Konsolgesims, schmale Gesimsbänder mit Zahnschnitt, profilierte Terrakotta-Rahmungen um die drei großen Rundbogenfenster, hinter denen sich einst der Hauptschauraum des Museums befand, und das Hauptportal mit Freitreppe beleben die Fassaden in unaufdringlicher Weise. (3) Im Inneren des Gebäudes haben sich die gusseiserne Treppe im Zentrum und Teile einer wiederentdeckten Wandbemalung als charakteristische Elemente der Architektur der Schinkel-Schule erhalten.
(1) BusB 1896, Bd. 2, S. 256, Kaiser 1985, S. 30 f. Karl Albert Friedrich Zastrau (1837-99), Studium an der Berliner Bauakademie, bis 1870 Bauleiter bei Paul Emmanuel Spieker (zahlreiche Universitäts- und Wissenschaftsbauten), ab 1871 Ministerial-Baukommission, ab 1890 Ministerium für Handel, Gewerbe und Öffentliche Arbeiten, Werke u.a.: Mehrere Bauten für Charité und Universität. Moritz Hellwig (1841-1912) und Eduard Haesecke (1831-1921) gehörten ebenfalls zu den Architekten, die bei der Ministerial-Baukommission tätig waren. Vgl. Kieling 2003, S. 290 f.
(2) Bis 1944 "Staatliche Stelle für Naturdenkmalpflege" (ab 1933 "Reichsstelle für Naturschutz"), bis 1967 "Hauptstelle für Erziehungs- und Schulwesen".
(3) Im Erdgeschoss des Museums waren ursprünglich eine Bibliothek, Arbeitsräume und ein großer Hörsaal angeordnet.
Literatur:
- N.N./ (Gebäude für ein Herbarium und botanisches Museum im botanischen Garten zu Berlin) in
Deutsche Bauzeitung 13 (1879) 101 / Seite 523 - Landesdenkmalamt Berlin (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Bezirk Tempelhof-Schöneberg, Ortsteil Schöneberg, Petersberg 2018 / Seite 103f.
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
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