Denkmaldatenbank

Kurz nach 1900 wurden Gleditsch- und Vorbergstraße angelegt, die Häuser an der neuen Kreuzung entstanden kurz danach. Auf dem großen Grundstück Gleditschstraße 80, Vorbergstraße 10/10 A, ließ der Bauherr Engelbert Seibertz, Architekt der St. Matthias-Kirche am Winterfeldtplatz, 1903 nach eigenem Entwurf ein imposantes Eckmietshaus errichten. Das fünfgeschossige Gebäude mit zwei mehr als 40 Meter langen Vorderhäusern an den Straßen, zwei Seitenflügeln und einem Gartenhaus im Hof wird von Vorgärten eingefasst und verfügt an der Vorbergstraße über Ladenlokale im Erdgeschoss. Die abgerundete Ecke des Hauses wird von einem heute vereinfachten polygonalen Turmaufsatz bekrönt; die Fassadengestaltung mit Erkern, Loggien und Balkonen zeichnet sich durch zurückhaltenden Stuckdekor aus: feiner Streifenputz, der zwischen den Fenstern als Lisenen und an den Erkern als Eckquaderung wirkt, schmale Gurtgesimse und dezente Fensterverdachungen. Zur eleganten Ausstrahlung des Hause tragen auch die kunstvoll gestalteten schmiedeeisernen Gitter an Balkonen und Loggien sowie phantasievolle Jugendstilformen an den Hauseingängen der Vorbergstraße bei. Die extreme Überbauung des Grundstücks erforderte die Anlage eines zusätzlichen Lichthofes, der auch das großzügige Entree mit dreiläufiger Treppe am Eingang Vorbergstraße 10 A belichtet.