Denkmaldatenbank

Die 1896-97 ausgeführte Feuerwache Schöneberg, Feurigstraße 58, war das erste Dienstgebäude der ein Jahr zuvor gegründeten Berufsfeuerwehr. (1) Paul Egeling, seit 1895 Gemeindebaumeister und später Stadtbaurat von Schöneberg, schuf einen fünfgeschossigen Gebäuderiegel, dessen rote Backsteinverblendung durch helle Putzflächen und neogotische Schmuckelemente belebt ist. Der breite mittlere Bauteil mit ehemals fünf großen Toren vor der Wagenhalle ist um einige Meter hinter die Bauflucht zurückgesetzt, so dass sich eine schmale Vorfahrt für die Wagen ergibt und die Seitenteile wie Risalite vortreten. Die Treppenhaustürme in den Ecken, die ihre ursprünglichen Turmhelme verloren haben, vermitteln zwischen den beiden Bauteilen. Die lebhaft gestaltete Fassade ist durch schmale Segmentbogenfenster, die zu unterschiedlichen Gruppen zusammengefasst und zumeist von Blendbögen überfangen sind, symmetrisch gegliedert. Lisenen, schmiedeeiserne Ornamente und ein gesimsartiges Dekorband über dem ersten Obergeschoss, aus Putzflächen und senkrechten Klinkerstreifen zusammengesetzt, verleihen der Wache eine ungewöhnlich repräsentative Wirkung. Bei umfassenden Baumaßnahmen 1972-76 wurden die Sockelzone und die Tore stark vereinfacht, die Fenster ohne ihre ursprüngliche Sprossenteilung erneuert sowie die auf dem Grundstück errichteten Nebengebäude, wie der ehemalige Steigeturm, abgerissen und durch moderne Zweckbauten ersetzt.

(1) Erster Verwaltungsbericht des Magistrats der Stadt Schöneberg 1899, S. 260 ff., 416 f.; BusB X A (1), S. 55.