Denkmaldatenbank

10. und 11. Gemeindeschule

Obj.-Dok.-Nr. 09066450
Bezirk Tempelhof-Schöneberg
Ortsteil Schöneberg
Adressen Feurigstraße 57

Ebersstraße 9
Denkmalart Gesamtanlage
Sachbegriff Schule
Datierung 1900-1902, 1905-1906
Entwurf Egeling, Paul
Bauherr Städtische Hochbau-Deputation

Um den Bedarf an Schulen für die ständig wachsende Bevölkerung zu decken, musste die Schöneberger Gemeinde- und Stadtverwaltung seit Mitte der 1880er Jahre in kurzer Zeit eine große Zahl an Schulneubauten realisieren. (1) Bis zum Ersten Weltkrieg entstanden etwa 25 Gemeinde-, mittlere und höhere Schulen. Stadtbaurat Egeling, der allein an 17 Um- und Neubauten beteiligt war, schuf damit in Schöneberg ein breit gefächertes Angebot an Schulgebäuden, die er immer wieder geschickt in die neu entstehenden Stadtstrukturen einfügte. Auch die 1900-02 und 1905-06 in zwei Bauabschnitten ausgeführte, 1907 eröffnete 10. und 11. Gemeindeschule, Feurigstraße 57, Ebersstraße 9, die heutige Teltow-Grundschule, wurde nach Plänen von Paul Egeling gebaut. (2) Hier gestaltete der Architekt in Anlehnung an seine benachbarte Feuerwache einen symmetrischen roten Backsteinbau mit historisierender Fassadengliederung, der als Doppelschule für Mädchen und Jungen auch im Inneren spiegelbildlich angelegt war. Die Anlage besteht aus mehreren Bauteilen: dem eigentlichen Schulgebäude an der Feurigstraße, dem an der rückwärtigen Ebersstraße gelegenen, ehemaligen Direktorenwohnhaus, in dem ursprünglich auch eine Volksbücherei und ein Volksbad untergebracht waren, sowie einer Turnhalle. Die Straßenfassade des breit gelagerten viergeschossigen Hauptgebäudes ist durch große Segmentbogenfenster, die im ersten und zweiten Obergeschoss von Blendarkaden zusammengefasst sind, durch helle Putzflächen und Giebel mit kleinteiligem Blenddekor über Mittelzone und Seitenflügeln zurückhaltend, aber wirkungsvoll gestaltet. Supraportenreliefs mit Szenen aus dem Schulleben, die stilistisch eher den 1930er Jahren zuzuordnen sind, betonen das zentrale Doppelportal.


(1) Winz 1964, S. 127 ff.

(2) BusB V C, S. 380 f.; Zweiter Verwaltungsbericht des Magistrats der Stadt Schöneberg 1903, S. 440-443; Dritter Verwaltungsbericht des Magistrats der Stadt Schöneberg 1903-08, S. 574 f.

Literatur:

  • III. Verwaltungsbericht des Magistrats der Stadt Schöneberg, Schöneberg 1910 / Seite S. 575f.
  • Landesdenkmalamt Berlin (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Bezirk Tempelhof-Schöneberg, Ortsteil Schöneberg, Petersberg 2018 / Seite 73f.

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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