Denkmaldatenbank

Als Erweiterung der Siedlung Lindenhof wurde die Wohnanlage Eythstraße 16/62 u.a. an der Nordseite der Eythstraße und an der Bessemerstraße erbaut. Die viergeschossige Blockrandbebauung mit großen begrünten Höfen und den Wohnräumen öffnet sich nach Süden und Osten zur Straße, während Treppenhäuser und Nebenräume an den rückwärtigen Hausseiten nach Norden und Westen angeordnet sind. Im Auftrag der "Siedlung Lindenhof GmbH" errichtete der Schöneberger Stadtbaurat Heinz Lassen 1929-31 die Hauszeilen Eythstraße 14/64 und Bessemerstraße 86/102, für den Bauteil Bessemerstraße 44/76, der 1930-31 ausgeführt wurde, zeichnete der Architekt Adolph Jürgensen verantwortlich. (1) Die schlichten Putzfassaden der Flachdachzeilen werden von zu Einheiten zusammengefassten Balkonen akzentuiert, die heute verglast und als zusätzlicher Wohnraum nutzbar sind. Die insgesamt knapp 380 überwiegend klein dimensionierten Wohnungen (1,5 bis 2,5 Zimmer) sind durch große Fenster belichtet und zumeist quer zu belüften. Nach erheblichen Kriegsschäden wurde die Wohnanlage unter der Leitung von Ludwig Spreitzer 1951-52 wieder aufgebaut. (2) Im Unterschied zur gartenstadtartigen Siedlung Lindenhof bilden die Erweiterungsbauten eine großstädtisch geprägte Wohnanlage, die den Wandel der Architekturauffassungen im Verlauf der 1920er Jahre dokumentiert.

(1) Erfassung LDA; Wasmuths Monatshefte für Baukunst 15 (1931), S. 21 ff.; BusB IV A, S. 325; BusB IV B, Obj. 1015.

(2) Verschiedene Gemeinschaftseinrichtungen, u.a. ein Lehrlings- und Kinderheim, waren schon bei der Erbauung geplant.