Denkmaldatenbank

Friedhofskapelle Eythstraße 9

Obj.-Dok.-Nr. 09066448
Bezirk Tempelhof-Schöneberg
Ortsteil Schöneberg
Adressen Eythstraße 9
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Friedhofskapelle
Datierung 1910-1912
Entwurf Egeling, Paul
Bauherr Magistrat (Abteilung Hochdeputation)

Zwischen 1908 und 1920 war im Südosten Schönebergs in mehreren Abschnitten ein zweiter städtischer Friedhof angelegt worden. Die durch Baumalleen in regelmäßige Grabfelder und Plätze gegliederte parkartige Anlage ist mit ihrer Haupteingangsachse nach Norden auf die Bessemerstraße ausgerichtet. Die Friedhofskapelle, Eythstraße 9, die der Schöneberger Stadtbaurat Paul Egeling 1910-12 schuf, steht nah am Eingang des Friedhofs und ist schon von weitem sichtbar. (1) Der eindrucksvolle Zentralbau mit mächtigem Kuppelaufbau erhebt sich über einem Sockel aus rustiziertem Sandstein; die Stahlbetonkuppel mit durchfenstertem Tambour und Kupfer gedeckter Kalotte ruht auf einem zweigeschossigen quadratischen Unterbau über dem Hauptfeierraum der Kapelle. Die symmetrisch gegliederte Hauptfront wird von einem Dreiecksgiebel beherrscht, in dessen Tympanon ein Flachrelief den Todesengel darstellt. Flachkuppel und Giebel, aber auch ein offener Umgang mit Rundbogen, der den Bau an drei Seiten einfasst und zu dem eine breite Freitreppe hinauf führt, deuten auf eine formale Anlehnung an byzantinische Sakralbauten. Der würdevollen Erscheinung der Feierhalle entspricht die Gliederung im Inneren. Der hohe Feierraum mit Pendentifkuppel, Tambour und seitlichen Thermenfenstern ist von einer Folge niedrigerer Nebenräume umgeben, die sowohl vom äußeren Umgang als auch von der Altarnische zugänglich sind.


(1) BusB X A (3), S. 59, 107 f.

Literatur:

  • Landesdenkmalamt Berlin (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Bezirk Tempelhof-Schöneberg, Ortsteil Schöneberg, Petersberg 2018 / Seite 280

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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