Denkmaldatenbank
Kath. St. Norbert Kirche
09066432 | |
Bezirk | Tempelhof-Schöneberg |
Ortsteil | Schöneberg |
Adressen | Dominicusstraße 15, 17, 19, 19A, 19B |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Kirche kath. & Gemeindehaus |
Datierung | 1913-1918, 1960-1962 |
Entwurf | Kühn, Karl (Architekt) |
Entwurf | Fehling, Hermann & Gogel, Daniel & Pfankuch, Peter (Architekt) |
Entwurf | Fehling, Gogel und Pfankuch (Architektensozietät) |
Bauherr | Kirchengemeinde St. Norbert |
In Dach- und Wandflächen vielfach gestaffelt und gebrochen zeigt sich auch die katholische St. Norbert-Kirche, Dominicusstraße15/19B, die nach schweren Kriegszerstörungen 1960-62 von Fehling & Gogel in ihre heutige Form umgebaut wurde. (1) Der ursprüngliche Kirchenbau (2), 1913-18 von Karl Kühn für die rapide gewachsene katholische Gemeinde Schönebergs errichtet, hatte eine monumentale Zweiturmfassade, die wegen einer Änderung der Straßenführung entfernt wurde. Während der erhaltene Rest des Baukörpers zur Straße durch eine vorgeblendete Rauputzwand, mit der sich die Kirche schiffsbugartig in den Stadtraum schiebt, einen kubischen Glockenturm in Stahlbeton und tief herunter gezogene, seitlich abgeschleppte Schieferdachflächen eine moderne Außenhaut bekam, wurde der Innenraum in vereinfachter Form wiederhergestellt. Die kristallartige Gesamtform der Anlage wird durch die als unregelmäßige Vielecke gebildeten, seitlich angefügten Bauten für Taufkapelle und Gemeindehaus betont. Das Nebeneinander vorhandener und neuer Bauteile erzeugt einen ebenso reizvollen Kontrast wie das Zusammenspiel der Materialien Rauputz, Schiefer und Beton. Das Kircheninnere, das man durch einen neuen Vorraum zwischen Kirche und Taufkapelle betritt, ist ein stützenloser Zentralraum mit oval geformter Kuppel, die auf den tonnengewölbten Altarraum an der Nordostseite ausgerichtet ist. Ein Kranz von achtzehn Rundbogenfenstern bildet den Tambour der Kuppel. Der Raumeindruck des nur durch die Tambourfenster belichteten Zentralbaus ist ungewöhnlich und von außen völlig unerwartet.
(1) BusB VI, S. 268, 396 (Abb. 623); Streicher/Drave 1980, S. 7, 94, 139, 298 f.
(2) Die Muttergemeinde für Schöneberg war St. Matthias am Winterfeldplatz (1895, siehe Gebiet 4). Die Gemeinde St. Norbert wurde 1915 offiziell gebildet, die Kirche 1916 geweiht, die Fertigstellung zog sich jedoch bis 1918 hin. Im November 1943 werden Sakristei, Kuppel, Orgelbühne und Pfarrhaus zerstört. Vgl. Streicher/Drave 1980, S. 298 f.; 80 Jahre St. Norbert, Tagebuch einer Berliner Gemeinde, Festschrift zur Feier am 1. September 1996, Hg. Kath. Kirchengemeinde St. Norbert, Berlin 1996; Zentralblatt der Bauverwaltung 38 (1918), S. 359 ff.
Literatur:
- Kühn, Karl: Die neuen katholischen Kirchen in Friedenau und Schöneberg, in: Zentralblatt der Bauverwaltung 38 (1918) 73 / Seite 361
- Herrmann, Hilde (Hg.): Aufbau und Ausbau im Bistum Berlin. Berlin 1968, Nr. 9. Streicher, Gebhard & Drave, Erika: Berlin - Stadt und Kirche, Berlin 1980 / Seite 7, 94, 139, 298-299.
- Börsch-Supan, Eva; Börsch-Supan, Helmut; Kühne, Günther u.a.: Kunstführer Berlin, Stuttgart 1991 / Seite 244
- BusB VI 1997 / Seite 234, 268
- Goetz, Christine; Hoffmann-Tauschwitz, Matthias (Hg.): Kirchen Berlin - Potsdam. Führer zu den Kirchen in Berlin und Potsdam, Berlin 2003 / Seite 301
- Landesdenkmalamt Berlin (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Bezirk Tempelhof-Schöneberg, Ortsteil Schöneberg, Petersberg 2018 / Seite 54f.
- Katholische Pfarrei St. Mathias Schöneberg Gemeinde St. Norbert (Webseite) / Seite http://www.st-norbert-berlin.de/
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Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
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