Denkmaldatenbank

Die Eckbebauung Bülowstraße 28-29 und Steinmetzstraße 11-12, 1877-78 vom Bauherrn und Architekten Carl Kruse errichtet, ist im Schöneberger Abschnitt des "Generalszuges" eines der wenigen Beispiele, das die Zerstörungen der Kriegs- und Nachkriegszeit weitgehend unbeschadet überstanden hat. Die vier einzeln gebauten und unterschiedlich gestalteten Mietshäuser bilden heute eine Grundstücksgemeinschaft: Bei den umfassenden Sanierungsmaßnahmen in den 1980er Jahren wurden sämtliche Seitenflügel abgetragen und der gemeinsame Hofbereich begrünt. Die Vorderhäuser sind modernisiert und mit einem neuen Farbanstrich versehen. Das schmale viergeschossige Wohnhaus Bülowstraße 28, das vermutlich als erstes errichtet wurde, ist klar gegliedert. Ein zweiachsiger, aus der Mittelachse verschobener Standerker mit abschließendem Tempelmotiv und das große Rundbogenportal für die Hofdurchfahrt akzentuieren die mit feinen Fensterrahmen und Verdachungen gestaltete Fassade, die noch dem Klassizismus verpflichtet ist. Das Eckhaus Bülowstraße 29 ist mit einem Säulen gerahmten, über zwei Geschosse reichenden Portal und der durch Balkon und Erker betonten Straßenecke in Formen der Neorenaissance aufwendiger dekoriert. Neben dem kräftig bossierten ersten Obergeschoss bestimmen die Fensterrahmen mit geschossweise unterschiedlichen Verdachungen und ein Konsolgesims den opulenten Charakter der Fassade. Die Straßenfronten der Häuser Steinmetzstraße 11 und 12 sind mit einfachen Fensterrahmungen insgesamt zurückhaltender und flacher gehalten.