Denkmaldatenbank

Fernsprechamt Süd mit Postfuhramt

Obj.-Dok.-Nr. 09066392
Bezirk Tempelhof-Schöneberg
Ortsteil Schöneberg
Adressen Belziger Straße 33

Hauptstraße 28, 29
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Postamt & Tankstelle & Garage
Datierung 1926-1931
Entwurf Nissle, Fritz
Bauherr Reichspostdirektion

An der Hauptstraße 29 nur mit einer Backsteinmauer abgeschlossen, erstrecken sich an der Westseite des Postamtes fast über den gesamten Baublock die Erweiterungsbauten für das Fernsprechamt Süd mit angeschlossenem Fuhramt, Belziger Straße 33. (1) Sie wurden 1926-31 nach Entwurf von Fritz Nissle als Stahlskelettbauten mit rötlichgelben Klinkerfassaden errichtet und geben sich eindeutig als Zeugnisse des Neuen Bauens der 1920er Jahre zu erkennen: Schlichte Mauerflächen ohne jedes Dekor, die nur von der Oberfläche der Klinker belebt werden, scharfkantige stereometrische Baukörper mit bündig in der Fassade sitzenden Stahlsprossenfenstern sowie die sichtbar gemachten Funktionen Bürohaus und Garagenbau sind diejenigen Elemente, die die Bauten zu einem einzigartigen und in Schöneberg seltenen Ensemble im Stil der Neuen Sachlichkeit machen.

Auf dem schmalen Grundstück schließt sich in Nordsüdrichtung das Dienstgebäude für das Fernsprechamt unmittelbar an den nördlichen Hof der älteren Gebäude an. Parallel dazu und mit einer Rampe verbunden liegt um ein Geschoss abgesenkt der schmale zweigeschossige Kraftwagen- und Tankstellentrakt. Zu dem streng kubischen, aus zwei gegeneinander versetzten unterschiedlich hohen Scheiben gestalteten Hochbau bildet der Garagentrakt, der mit seinen Rundungen den Rampen und Zufahrten folgt, einen reizvollen Kontrast. Nur der verglaste Eingangsbereich an der Schmalseite des Bürohauses und der Sockelbereich darunter nehmen die Rundung der Garage auf. Die Trennung der beiden auf unterschiedlichen Ebenen liegenden Bereiche wird auch an der Einfahrt an der Belziger Straße deutlich: Zwei Zufahrten seitlich der Pförtnerloge, von denen die eine hinabführt zum Garagenbereich, die andere hinauf zum Dienstgebäude. Eine Verbindung zu den älteren Gebäuden des Post- und Fernsprechamtes besteht von der oberen Garagenebene durch das Bürogebäude hindurch in den nördlichen Hof.


(1) Elektropolis Berlin 2014, Nr. 366, S. 407 f.; BusB X B (4), S. 104 f. (Abb. 199-200), 204; Jaeger 1987, S. 56-61.

Literatur:

  • Der Stahlbau 5 (1932) / Seite 109-111
  • Jaeger, Falk: Posthorn und Reichsadler. Die historischen Postbauten in Berlin, Berlin 1987 / Seite 59f.
  • BusB X B 4 1987 / Seite 68-71
  • Landesdenkmalamt Berlin (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Bezirk Tempelhof-Schöneberg, Ortsteil Schöneberg, Petersberg 2018 / Seite 66

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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