Denkmaldatenbank

Mit Wiederaufbau und Neuordnung des Bayerischen Viertels nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs erhielt auch der Bayerische Platz in den 1950er Jahren eine neue Gestaltung. (1) Die verbreiterte Grunewaldstraße zerschneidet nun den Platz, statt ihn wie einst an seinem südlichen Rand zu umfahren. Heute ist nur der nördliche Teil gärtnerisch gestaltet, während der südliche seit 1970 vom neuen Stationsgebäude der U-Bahn besetzt ist. In der schlichten Grünanlage, die die Form eines abgeschnittenen Ovals hat, ist eine offene Rasenfläche von einem Weg gerahmt und von Büschen und Bäumen umstanden. Eine Brunnenanlage aus vier runden Wasserbecken mit Mittelfontänen, die durch einen Wasserlauf miteinander verbunden sind, wurde 1957-58 nach Entwurf von Karl-Heinz Tümler ausgeführt. Im südwestlichen Teil der Rasenfläche steht das 1952 von Anton Rückel geschaffene Löwen-Denkmal. Die vom Freistaat Bayern gestiftete Bronzefigur wurde 1958 aufgestellt und zeigt einen naturalistisch gestalteten Löwen - das Wappentier Bayerns -, der kräftig ausschreitend, brüllend und mit erhobener Pranke auf zwei dünnen, als stilisierte Felsen geformten Betonsäulen dargestellt ist. (2)

(1) Der Bayerische Platz war 1908 von Fritz Encke (1861-1931), der in Schöneberg auch den Viktoria-Luise-Platz und den Rudolph-Wilde-Park schuf, als Schmuckplatz mit Rasenflächen, Bäumen, Hecken und Bänken gestaltet worden.

(2) Die Inschrift auf der Bronzetafel lautet: "Gewidmet vom Freistaat Bayern der Stadt Berlin". Der Bildhauer Anton Rückel (1919-1990) studierte, lebte und arbeitete in München und schuf zahlreiche Werke vor allem im Bereich der christlichen Kunst. Vgl. Endlich/Wurlitzer 1990, S. 91.