Denkmaldatenbank

Chamisso-Schule

Obj.-Dok.-Nr. 09066383
Bezirk Tempelhof-Schöneberg
Ortsteil Schöneberg
Adressen Barbarossaplatz 5

Barbarossastraße 11

Eisenacher Straße 92, 93
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Schule
Datierung 1905-1908
Entwurf Egeling, Paul

Die im April 1900 gegründete erste Städtische Höhere Mädchenschule in Schöneberg konnte erst 1908 einen eigenen Neubau beziehen. Die 1905-08 vom Stadtbaurat Paul Egeling ausgeführte ehemalige Chamisso-Schule, Barbarossaplatz 5, heute Albert-Einstein-Volkshochschule und 18. Grundschule, bot damals Platz für etwa 1.000 Schülerinnen. Der mächtige Dreiflügelbau zwischen Eisenacher- und Barbarossastraße sollte mit seinen reich dekorierten Fassaden und einer den Platz bestimmenden stadträumlichen Präsenz das Selbstverständnis der damaligen Stadt Schöneberg demonstrieren. (1) Ursprünglich war das Gebäude mit der 1905-07 ebenfalls von Paul Egeling errichteten und im Zweiten Weltkrieg zerstörten Comenius-Realschule (Frankenstraße 10) an der nördlichen Grundstücksgrenze zu einem großen Baukomplex verbunden. (2) Heute gibt es an der in diesem Teil verkehrsberuhigten Frankenstraße mehrere Sport- und Grünflächen.

Der viergeschossige verputzte Mauerwerksbau der ehemaligen Chamisso-Schule, dessen einst reich mit Stuckelementen gegliederten Fassaden zum Teil nur vereinfacht erhalten sind, hat mit seinem mächtigen Steildach, den seitlich des Haupteingangs aufragenden polygonalen Türmen und dem mit Säulen und figürlichem Schmuck aus Kunstsandstein verzierten Portal noch immer eine ehrwürdige Ausstrahlung. Auch im Inneren zeugen das mit Säulen und Stuck dekorierte Vestibül, die Eingangshalle mit zwei Treppenhäusern und die Aula, die von den großen Fenstern über dem Eingang belichtet wird, noch von der einstigen Pracht dieses Bauwerks. Es zählte vor dem Ersten Weltkrieg zu den am aufwendigsten gestalteten öffentlichen Gebäuden in Schöneberg.


(1) Dritter Verwaltungsbericht der Stadt Schöneberg 1903-08, S. 570 ff.; BusB V C, S. 387; Winz 1964, S. 130; Baudenkmale der Stadt Schöneberg 1998, S. 25.

(2) Dritter Verwaltungsbericht der Stadt Schöneberg 1903-08, S. 565; BusB V C, S. 387.

Literatur:

  • 3. Verwaltungsbericht des Magistrats zu Schöneberg, 1910 / Seite S.565, 570ff.
  • Landesdenkmalamt Berlin (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Bezirk Tempelhof-Schöneberg, Ortsteil Schöneberg, Petersberg 2018 / Seite 199 f.

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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