Denkmaldatenbank

Auch das imposante Mietshaus Apostel-Paulus-Straße 18, Salzburger Straße 9, trägt Züge der Wohnhausarchitektur des beginnenden 20. Jahrhunderts, wie sie für den gesamten Bereich südlich des Bayerischen Platzes typisch ist; es wurde 1909-10 nach Entwürfen von Paul Wiesener und Georg Johanson (Fassade) errichtet. (1) Die Natursteinverkleidung des Erdgeschosses und das hohe Walmdach verleihen dem Eckhaus eine monumentale, die Sprossenfenster und der weitgehende Verzicht auf historisierenden Baudekor zugleich eine moderne Wirkung. Die Fassade an der Salzburger Straße wird durch abgerundete Erker und Loggien rhythmisiert und durch einzelne Reliefs betont, zur Apostel-Paulus-Straße bestimmen zwei breite, von Figuren geschmückten Konsolen gestützte Erker und Loggien dazwischen die Straßenfront. Als interessante Variante der während dieser Zeit entwickelten Grundrisse zeigt das Haus die Verlegung des großzügigen Haupttreppenhauses an die Hofseite im Winkel der beiden Flügel, hier sorgt ein zusätzlicher Lichthof auch in den Entrees der drei großen Wohnungen je Etage für eine gute Beleuchtung.

(1) BusB IV B, S. 281 f., Objekt 723; Berliner Architekturwelt 13 (1911), S. 321, Abb. 423-424.