Denkmaldatenbank

Die 1905-06 durch das namhafte Architekturbüro Kayser & von Großheim (1) errichtete Villa für Major Carl Geisberg, Ahornstraße 4, ersetzte einen Vorgängerbau vom Anfang der 1870er Jahre, der mit dem 1880 von Hans Toebelmann errichteten Nachbarhaus eine Einheit gebildet hatte. Neben dem heute entdekorierten Haus Ahornstraße 5 fällt die 25 Jahre jüngere, prachtvoll gestaltete und weitgehend erhaltene Villa besonders auf. Der zweigeschossige gestaffelte Baukörper mit hohem Souterrain und ausgebautem Mansarddach, der an den Obergeschossen mit weißen Glasurklinkern verkleidet ist, zeichnet sich durch eine malerische Gestaltung von besonderer Qualität aus. Die drei Fassaden zur Straße, zum Bauwich und zum Garten sind differenziert gestaltet und verzichten auf Symmetrien. Ein Treppenturm mit welscher Haube, Standerker, Rundbogenportal und Dachaufbauten rhythmisieren den Baukörper, Stuckreliefs mit Jugendstilornamenten schmücken die Fassaden. Durch die zu einer Dreiergruppe zusammengefassten hohen Fenster an der Straßenseite ist die große Wohnhalle mit Treppe und Galerie im Zentrum des Hauses gekennzeichnet, die zu dieser Zeit zum Raumprogramm einer Villa gehörte. (2)

(1) Die Berliner Architekten Heinrich Kayser (1842-1917) und Karl von Großheim (1841-1911) waren von 1872 bis 1911 eines der erfolgreichsten Büros im Kaiserreich und sind durch eine große Zahl von Ausstellungs-, Hochschul-, Gerichts-, Wohn- und Geschäftshausbauten bekannt geworden. Vgl. Kieling 2003, S. 302 f.

(2) Kayser & von Großheim haben dieses Motiv wissenschaftlich erforscht und in Berlin verbreitet. Vgl. Entwicklung eines deutschen Grundriss- und Dielenmotivs. In: Deutsche Bauzeitung 42 (1908), S. 505 ff.